Jeder Zweite verschiebe seine geplante Autoanschaffung, jeder Dritte wolle diese aber unmittelbar nachholen, heißt es in der Studie. Bemerkenswert sei, dass 85 Prozent der Neuwagen-Interessenten Verständnis für „coronabedingte“ Lieferverzögerungen hätten. „Diese Solidarität sollte dem Handel Mut machen, auf Lieferverzögerungen aktiv hinzuweisen und Überbrückungsangebote zum Beispiel via Auto-Abo Fahrzeugen oder Kurzzeitmiete zu fairen Konditionen zu unterbreiten“, sagt der Puls-Geschäftsführer Konrad Weßner.
Die Zwangsisolation durch Corona führt laut der Studie dazu, dass Online-Kontaktpunkte wie Autoportale, Hersteller- oder Händlerwebsites, Bewertungen anderer Kunden im Internet und soziale Netzwerke signifikant an Bedeutung gewinnen, während die persönliche Verkaufsberatung unter Druck gerate. Verkäufer sollten sich daher klar darüber sein, dass sie auf Kunden treffen, die durch intensive Vorinformationen im Netz besser informiert seien als je zuvor.
Mehr denn je würden sich Autokäufer zwischen der digitalen und analogen Welt bewegen, so die Studienautoren. So können sich der Abfrage zufolge zwei von drei Autokäufern vorstellen, ihr Fahrzeug von der Informationssuche bis hin zum Kaufabschluss online zu kaufen. Andererseits geben 57 Prozent der Befragten an, dass eine Probefahrt für sie nach wie vor unerlässlich sei.
„Nur Autohändler können Online-Auftritte und das 'Riechen, Fühlen und Schmecken' von Autos im Autohaus sowie aktive Beratung und Erlebnisprobefahrt aus einer Hand bieten“, so Weßner. Die von Corona ausgehende Digitalisierung der Verkaufsprozesse werde zu einem weiteren Selektionsprozess im Automobilhandel führen, bei dem nicht unbedingt die Großen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen schlagen, heißt es bei Puls.