Für fast 250 Besucher ging es auf der 20. Ausgabe der Tagung um Themen wie automatisiertes Fahren, Connected Mobility, Gamification und internationale Marktchancen.
Wie Künstliche Intelligenz künftig autonomes Fahren ermöglichen will, zeigte Serkan Arslan, Director of Automotive, NVIDIA EU. Sein Unternehmen hat Grafikprozessoren zu Gehirnen für Computer weiterentwickelt, die im Schnittbereich von Virtual Reality, High-Performance-Computing und künstlicher Intelligenz eingesetzt werden.
Spielend durch den Straßenverkehr
„Künstliche Intelligenz ins Auto zu übertragen, ist eine Herausforderung“, betonte Arslan, „hier treffen zwei Welten aufeinander: Die ‚alte Welt‘ weiß, wie man Autos entwickelt und die ‚neue Welt‘ weiß, wie man die KI-Systeme entwickelt, um Autos autonom fahren zu lassen.“ Klar ist für Arslan: Würde man den Menschen aus dem Verkehr ausschließen, dann würde autonomes Fahren heute schon reibungslos funktionieren. „Künstliche Intelligenz und lernende Systeme könnten diese komplexe Aufgabe bereits ohne Schwierigkeiten übernehmen“, ist der Experte überzeugt, „jedoch ist das menschliche Verhalten unberechenbar.“
Während der Mensch aus Erfahrungen lernt (jeder Mensch macht andere Erfahrungen und reagiert daher anders), können KI-Systeme nur aus den Daten lernen, mit denen man sie füttert. „Das unterschiedliche Verhalten von Menschen kann nur schwer in Daten gefasst werden, weshalb ein ‚gemischter‘ Straßenverkehr derzeit noch Probleme bereitet“, erklärte Arslan. Schon jetzt setzen CarSharing-Anbieter Spiele-Apps ein, die den Fahrer spielerisch zu einer sicheren Fahrweise animieren und ihn für besonders umweltbewusstes Fahren belohnen. Wie sich das Fahren in virtuellen Räumen anfühlt, konnten Besucher des Vorabendevents nightSHFT mit VR-Brillen und Spielkonsolen hautnah erfahren.
Intelligent, vernetzt, autonom
Wie wichtig das Auto künftig innerhalb smarter Mobilitätskonzepte sein wird, fragte sich der gebürtige Linzer und langjährige Entwicklungsleiter von Audi, Heinz Hollerweger, heute für Seat Cupra tätig: „Die Emotionen, die wir mit dem Auto verbinden, werden zunehmend von anderen Industriesektoren als von den klassischen Autoherstellern dominiert, wie z.B. IT oder Entertainment. In Zukunft wird das Innenraumerlebnis als emotionale Komponente wichtiger.“ Im urbanen Bereich wird das Auto an Bedeutung verlieren. City-Maut, CO2-Steuern, Parkgebühren und Fahrverbote werden den urbanen Individualverkehr noch unattraktiver machen.