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Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gibt es in Deutschland inzwischen mehr als 16.100 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte. Das seien 2600 oder 20 Prozent mehr als noch Mitte des Jahres 2018. (Bild: BDEW)

Das Netz von Ladestationen für Elektroautos wird nach Angaben der Strombranche stetig ausgebaut. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mitteilte, gibt es in Deutschland inzwischen mehr als 16.100 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte.

Das seien 2600 oder 20 % mehr als noch Mitte des Jahres. Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung darüber berichtet. Erfasst werden Ladesäulen etwa von Energieunternehmen, Parkhaus- und Parkplatzbetreibern, Supermärkten und Hotels. In der Zahl nicht enthalten sind private Lademöglichkeiten. Rein rechnerisch kommen demnach bei derzeit knapp 160.000 gemeldeten Elektro- und Hybridautos, die auch an der Steckdose aufgeladen werden können (Plug-in), etwa zehn Autos auf jeden Ladepunkt. Diese Quote entspricht der Empfehlung der Europäischen Kommission. Der BDEW hatte Ende Juni 2018 13.500 Ladepunkte erfasst, ein Jahr zuvor waren es laut Verband lediglich 10.700.

„Verbreitung von E-Autos müsse schneller vorangehen“

"Die Energieunternehmen drücken beim Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter aufs Tempo", sagte BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer. "Und das, obwohl bisher kaum E-Autos auf den Straßen rollen, sich der Betrieb der Ladesäulen bisher also kaum rentiert."

Die Verbreitung von E-Autos müsse schneller vorangehen. Hier sind nach Kapferers Ansicht vor allem die Hersteller in der Pflicht: "Es fehlen nach wie vor Modelle, die in Preis und Leistung mit Verbrennern konkurrieren können." Bisher gilt eine unzureichende Lade-Infrastruktur als ein Haupthindernis beim Ausbau der Elektromobilität - neben dem hohen Preis der Fahrzeuge und der oft noch geringen Reichweite. Die Neuzulassungen von Elektroautos waren zuletzt aber deutlich gestiegen.

Anfang 2018 gab es lediglich 98.280 reine Stromer und Autos mit Plug-in-Hybridmotor auf deutschen Straßen. Kapferer betonte, wichtig sei auch der Zugang zu privater Ladeinfrastruktur. Die Bundesregierung sollte durch Fördermittel und Anpassungen im Wohneigentumsrecht die Installation von Ladeeinrichtungen im privaten Raum erleichtern. "Immerhin finden hier rund 80 Prozent der Ladevorgänge statt", sagte Kapferer.

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Die Verbreitung von E-Autos müsse laut BDEW-Hauptgeschäftsführer Kapferer schneller vorangehen. Hier sind nach seiner Ansicht vor allem die Hersteller in der Pflicht: "Es fehlen nach wie vor Modelle, die in Preis und Leistung mit Verbrennern konkurrieren können." (Bild: BDEW)

Der Kauf eines batteriebetriebenen Autos wird mit einem Umweltbonus von 4.000 Euro und der eines Plug-in-Hybrid-Neufahrzeugs mit 3.000 Euro bezuschusst. Bund und Autoindustrie tragen jeweils die Hälfte. Die über den Energie- und Klimafonds zu Verfügung stehenden Bundesmittel betragen 600 Mio Euro.

Dennoch: Das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung von einer Million E-Autos bis 2020 wird nicht erreicht. Die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE), die die Regierung berät, geht davon aus, dass dies bis 2022 gelingen kann. Zum Vergleich: Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sind in Deutschland über 46 Millionen Pkw zugelassen. Nach Einschätzung des BDEW sind für eine Million E-Autos auf den Straßen 70.000 Normal-Ladepunkte und 7.000 Schnell-Ladepunkte nötig.

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dpa