Der freigegebene Import des Buick Envision aus China in die USA sorgt dortfür Diskussionen um einen

Der freigegebene Import des Buick Envision aus China in die USA sorgt dortfür Diskussionen um einen Bedeutungsverlust der USA als Produktionsstandort. Diese Sorge hält IHS Automotive für unbegründet. (Bild: GM)

Die Geschichte der 112 Jahre alten Marke Buick ist erstaunlich wie wechselvoll, wobei die jüngste Volte wie eine ironische Note daher kommt: ausgerechnet die Ur-US-Marke importiert in Gestalt des Envision ein in China gefertigtes Auto in die USA und befeuert die seit Jahren schwelenden Befürchtungen, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis westliche Hersteller in China nicht nur viele Autos verkaufen, sondern dort günstig produzierte Wagen exportieren. In den USA sorgt der Buick-China-Import entsprechend für Diskussionen. Gewerkschafter und Traditionalisten schäumen. Dabei wird leicht übersehen: an Buick sind längst nur noch die Wurzeln amerikanisch: 1970 noch die erfolgreichste Automarke in den Staaten, hat man irgendwann den Modell-Zug verpasst. Jahrzehntelang ging es mit der Marke bergab, bis sie schließlich zur Regionalmarke in China mit umgebadgten Modellen aus dem GM-Bauchladen schrumpfte.

In China allerdings entwickelte sich Buick zur gefragten Volumenmarke. Dass GM im November den besten Verkaufsmonat aller Zeiten in China feiern konnte, ging mit einem Plus von 45 Prozent fast alleine auf die Kappe von Buick. Und dass die Verkaufszahlen bei den SUV mit +230 Prozent förmlich durch die Decke gingen, lag wiederum am Kompakt-SUV Envision.

Entgegen den Befürchtungen in den USA sehen die Analysten von IHS Automotive kein Anlass zur Sorge, dass mit der Entscheidung, den Envision aus China zu exportieren, zu einem Dammbruch führen könnte. Sie verweisen darauf, dass man mit dem Modell eine Lücke in den USA schließe und dadurch keine Produktion in den Staaten verloren ginge. Zudem verweist IHS auf die geringe Rolle der Marke in den Staaten und das langfristig ausgerichtete globale Produktionsnetzwerk des US-Herstellers. Gerne übersehen werde am Fall des Envision, dass bereits weitere Buick-Modelle in die USA importiert werden: der Encore, Modell-Zwilling von Opel Mokka und Chevrolet Trax, aus Südkorea und der umgebadgte Opel Cascada aus Europa.

Überhaupt wird in einer aktuellen Aufstellung von IHS Automotive deutlich, dass Buick nur noch dem Namen nach amerikanisch ist: In diesem Jahr werden noch knapp 139.00 von insgesamt 221.000 in den USA verkauften Buick-Modellen auch dort noch gefertigt . Im Jahr 2021 wird dies komplett anders aussehen. Buick wird dann laut IHS Prognose rund 230.000 Autos in den USA verkaufen . Davon werden aber nur noch knapp 82.000 in den USA produziert. Über 93.000 kommen dann aus China und über 46.000 aus Südkorea.

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Frank Volk

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