Daimler_USA_Werk-Tuscaloosa

Mit dem Werk ins Tuscaloosa (im Bild die C-Klasse-Fertigung) ist Daimler ebenso auf der sicheren Seite wie BMW was mögliche Zölle auf Fahrzeuge anbelangt, die in die USA importiert werden. (Bild: Daimler)

Hatten zahlreiche Experten Trumps-Drohungen zur Einführung von Zöllen auf Fahrzeuge, die in die USA importiert werden, unter dem Kapitel Wahlkampf-Propaganda einsortiert, so scheint der Obama-Nachfolger an dem Thema festhalten zu wollen.

Das an der Universität Duisburg-Essen angesiedelte CAR-Institut hat dazu aktuelle Zahlen unter die Lupe genommen. Dabei kommt Institutsleiter Ferdinand Dudenhöffer zum Resultat: Mit ihren großen Produktionsstätten in Spartanburg (BMW) und Tuscaloosa (Mercedes-Benz), lastet auf Daimler und BMW das geringste Trump-Risiko. Schwierig werden könne es dagegen für den VW-Konzern werden. So verweist Dudenhöffer darauf, dass Audi, Porsche, Bentley und Lamborghini überhaupt nicht in den USA produzieren. Volkswagen dagegen hat erhebliches Potenzial im Werk Chattanooga, allerdings kommt die Kernmarke der Wolfsburger nach dem Abgasskandal gerade noch auf einen Marktanteil von aktuell 1,5 Prozent.

Sollte Trump seine Drohung wahr machen und Zölle auf Importfahrzeuge einführen, würde das auch die aktuell deutlich wachsenden Premiummarken Jaguar Land Rover und Volvo treffen. Beide Hersteller haben keine Fertigung in den Staaten, wollen aber eine solche aufbauen.

Relativ entspannt kann man dagegen die Entwicklung in Stuttgart und München verfolgen. So hat  BMW laut CAR-Institut im Jahr 2016 rund 405.000 in den USA gebaut und bei 316.000 dort verkauften Autos der Marke BMW einen erheblichen Exportüberschuss produziert. Die Mercedes Car-Group kommt mit 370.000 in den USA gebauten und 385.000 dort verkauften Autos auf eine nahezu ausgeglichene Bilanz.

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