Der Abstieg des russischen Automarkt in den vergangenen drei Jahren war lang und brutal: 2013 noch die 3-Millionen-Marke vor Augen, dürfte der Absatz in diesem Jahr auf etwa 1,42 Millionen Einheiten absacken. Inzwischen hat sich die Stimmung aber wieder aufgehellt, unter Marktexperten herrscht die Einschätzung vor, dass der Boden jetzt erreicht ist. IHS Markit rechnet im kommenden Jahr 2017 mit einem Plus von 7,3 Prozent, gefolgt von einer kräftigeren Aufwärtsbewegung in Größenordnung von 16,5 Prozent im Jahr 2018. Gibt es keine größeren politischen Verwerfungen, dürfte der Absatz dann 2019 wieder auf über zwei Millionen Einheiten steigen.
Vor dem Hintergrund holt man offenbar auch bei BMW im Jahr 2015 zurück gestellte Pläne für eine eigene Fahrzeugproduktion wieder aus der Schublade. Das zumindest deutete BMW-Manager Hendrik von Kuenheim bei einer Rede vor Händlern in St. Petersburg an. von Kuenheim sagte, dass man mit signifikanten Zuwächsen in Russland rechne, merkte aber an dass es zusätzlicher Kapazitäten bedürfe, um an diesem Wachstum teil zu haben, so die russische Agentur Interfax.
Derzeit werden die BMW-Modelle bei einem Kontraktfertiger in Kaliningrad endmontiert. In diesem Jahr dürfte der Absatz der Münchner laut IHS Markit bei etwa 27.000 Einheiten liegen. Ohne eigene Fertigung erwarten die Experten bei BMW nur ein mäßiges Wachstum auf 30.000 Einheiten im Jahr 2020.
Ein Schritt weiter ist Daimler. Ebenfalls von einem Marktwachstum und einer langfristig positivem Entwicklung ausgehend, verhandeln die Schwaben bereits konkret über eine lokale Pkw-Fertigung für die Marke Mercedes-Benz