Die Partner investieren zusammen rund 650 Millionen Euro für ein Autowerk in Zhangjiagang in der Provinz Jiangsu, wie die BMW Group anlässlich des Spatenstichs für das Werk ankündigte. In der Fabrik soll der vollelektrische Mini und mehrere Modelle und Marken von Great Wall gefertigt werden. Die Kapazität des Werks, das bis 2022 gebaut werde, soll bei bis zu 160.000 Fahrzeugen pro Jahr liegen.
"Dieses Joint Venture wird es uns ermöglichen, eine größere Anzahl von Elektrofahrzeugen der Marke Mini zu attraktiven Konditionen für den Weltmarkt zu produzieren", sagte BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter während einer Pressekonferenz laut Mitteilung. Das Gemeinschaftsunternehmen mit der Great Wall Motor unterstreiche die "enorme Bedeutung" des chinesischen Marktes für den Münchener Konzern. "Dies ist ein wichtiger strategischer Schritt für die Marke Mini", ergänzte der Manager.
Die erste Version des vollelektrischen Minis baut BMW in Oxford. Im ersten Quartal 2020 soll der Wagen auf den Markt kommen. Das Joint Venture mit dem Namen Spotlight Automotive Limited mit Great Wall soll zusätzliche Kapazität und Flexibilität bieten. Die beiden Partner wollen nicht nur Autos produzieren, sondern auch batterielektrische Fahrzeuge entwickeln. BMW und Great Wall hatten den Plan für das Joint Venture bereits Anfang 2018 verkündet.
China ist für BMW wie für alle anderen Autohersteller aus Europa und den USA besonders wichtig. Das Land ist nicht nur der weltweit größte Automarkt, sondern auch Leitmarkt für Elektromobilität. Peking fördert mit diversen Sondervorschriften und finanziellen Anreizen den Umstieg auf alternative Antriebe. Für BMW ist China der mit Abstand wichtigste Markt: In den ersten zehn Monaten dieses Jahres kletterten die Verkäufe der Münchener dort um knapp 14 Prozent, mittlerweile verkauft BMW knapp ein Drittel aller Premiumwagen in China.