Entsprechende Maßnahmen sollen über den gesamten Lebenszyklus eigener Fahrzeuge greifen: Von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zum Recycling. „Ein klimafreundliches Auto entsteht nicht allein durch den Einsatz von Grünstrom“, erklärte BMW-Vorstandschef Oliver Zipse im Rahmen der Hauptversammlung des Herstellers. „Wir müssen unsere Fahrzeuge vom ersten Tag der Entwicklung auf Nachhaltigkeit ausrichten: den Materialeinsatz für ihre Herstellung reduzieren und vor allem die Wiederverwendung und das Recycling von Anfang an mitdenken.“ Angesichts steigender Rohstoffpreise sei dies nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein ökonomisches Gebot, so der BMW-Chef.
Unter anderem möchte der Münchener OEM auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft eine Vorreiterrolle einnehmen. Vor allem soll hierbei der Einsatz von Sekundärmaterialien wie recyceltem Stahl, Kunststoff oder Aluminium deutlich steigen. Eine besondere Rolle kommt der energieintensiven Fertigung von Hochvoltspeichern zu. Mit der neuen Generation der Technologie möchte BMW den CO2-Fußabdruck auf weniger als die Hälfte reduzieren. Neben der bereits umgesetzten Umstellung auf Grünstrom bei den Zellherstellern werde vor allem ein neues Speicher- und Zellkonzept sowie Weiterentwicklungen in der Zellchemie einen wesentlichen Beitrag leisten, heißt es beim Hersteller. Hinzu komme auch im Bereich der Batterien eine stärkere Nutzung von Sekundärmaterialien.
Zusätzlich zur CO2-Reduzierung setzt die BMW Group seit diesem Jahr auch auf Offsetting-Maßnahmen zur Kompensation der eigenen Emissionen. Von 2021 an werde die gesamte Produktion des Konzerns inklusive seiner weltweiten Standorte bilanziell vollständig CO2-neutral verlaufen, so das Unternehmen. Entsprechende Maßnahmen dürften jedoch nicht dazu führen, dass Substanzmaßnahmen zur Senkung der Emissionen verzögert werden. „Für die BMW Group gilt: Vermeidung kommt vor Kompensation“, betonte Unternehmenschef Zipse.