Forschungszentrum, Bosch, Renningen
Auf dem Areal des Forschungscampus in Renningen gibt es über 270 Labore. (Bild: Bosch)

AUTOMOBIL PRODUKTION: Apropos Silicon Valley. Bei den großen Themen Elektrifizierung und autonomes Fahren drücken IT-Riesen wie Google oder Apple ins Geschäft: Reicht da ein Campus in Renningen, um sich wirklich gegen diese Unternehmen behaupten zu können?
Vergessen sie nicht einen ganz wesentlichen Punkt: Wir sind im Markt! Wir sind extrem stark aufgestellt im Bereich Sensorik, Umfeld-Sensorik und Fahrerassistenzsysteme. Das automatisierte Fahren wird schrittweise über die Erweiterung von Assistenzsystemen kommen. Da sind wir heute schon ein starker Anbieter. Das ist eine Hürde, die jeder neue potenzielle Anbieter und Hersteller erst noch nehmen muss. Natürlich darf man die neuen Unternehmen, die in den Markt drängen, nicht unterschätzen. Aber: Wir haben ein großes Know-how, wir kennen die Industrie. Wir wissen, was es heißt, derart große Themen zu industrialisieren und zu kommerzialisieren. Und wir haben ein großes laufendes Geschäft. Das müssen die Neuen erst einmal aufbauen. Wir sehen uns für diesen Wettbewerb gut gerüstet.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Ist es für die Forscher und Entwickler bei Bosch eine Art Ritterschlag, nach  Renningen zu dürfen?
Für unsere Mitarbeiter ist es sicherlich eine große Motivation auf dem Campus zu arbeiten. Noch wichtiger ist aber vielleicht das Signal nach außen. Wir, wie alle großen Unternehmen, stellen fest, dass es einen Wettlauf um die besten Köpfe gibt. Mit der Tagline „Stanford of Bosch“ machen wir eine klare Aussage über unseren Anspruch und die Exzellenz unserer Forschung. Das ist auch heute schon ein Magnet für die besten Köpfe. Der Campus macht uns für den Forschernachwuchs sicherlich noch interessanter.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Und für Sie persönlich. Ist das jetzt ein Job, von dem Sie sagen: Wow, mehr geht nicht?
Leiter der Forschung und Vorausentwicklung bei Bosch zu sein, ist ein absoluter Traumjob, ja. Die Möglichkeiten und Voraussetzungen, die die Bosch-Gruppe mit dem neuen Forschungscampus bietet, sind schon einmalig. Von 310 Millionen Euro Gesamtinvest sind allein 93 Millionen Euro in Maschinen und technische Einrichtungen geflossen.

Sie möchten gerne weiterlesen?