Bosch

Bosch geht es derzeit besser als erwartet. Das Management von Bosch zeigte sich besonders erfreut über das Umsatzplus, dass das Unternehmen 2018 erzielen konnte. (Bild: Bosch)

Gegenwind spürte der Stiftungskonzern besonders auf dem weltgrößten Pkw-Markt China, wo auch der Start in das neue Jahr keine Besserung bringt, wie Bosch ankündigte. Insgesamt zeigte sich das Management angesichts vieler Risiken zwar zurückhaltend für 2019, das Ergebnisniveau wolle Bosch aber trotz der Unwägbarkeiten und Investitionen in Zukunftsthemen "sichern".

Im abgelaufenen Jahr steigerte Bosch den Umsatz den vorläufigen Angaben zufolge leicht um 1,5 Prozent auf 77,9 Milliarden Euro. Grund für den nur mäßigen Anstieg sind nicht nur die im Jahresverlauf abflauenden Automärkte, sondern auch negative Wechselkurseffekte. Finanzvorstand Stefan Asenkerschbaumer bezifferte die Belastungen daraus auf 2,1 Milliarden Euro. Hinzu sei eine Belastung im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich aus höheren Rohstoffkosten gekommen, vor allem wegen gestiegener Stahl-, Aluminium- und Kupferpreise. Wechselkursbereinigt erzielte Bosch ein Umsatzplus von 4,3 Prozent.

Trotz dieser Belastungen und hoher Forschungsausgaben hielt der Stuttgarter Konzern das operative EBIT mit 5,3 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Die operative Marge lag entsprechend unverändert bei 6,9 Prozent. "Im konjunkturell rauen Umfeld hat sich Bosch 2018 gut behauptet", erläuterte CEO Volkmar Denner.

Alle Geschäftsbereiche mit Zuwächsen

Zufrieden zeigte sich das Management besonders mit dem erreichten Umsatzplus. Angepeilt hatten die Stuttgarter einen wechselkursbereinigten Anstieg von bis zu 3 Prozent. Die operative Marge sollte zwar eigentlich weiter verbessert werden - angesichts des widrigen Umfelds in der Autobranche kann sich die stabile Rendite aber sehen lassen. Bosch erzielt mehr als die Hälfte der gesamten Erlöse mit der Autobranche. Viele andere Zulieferer mussten vergangenes Jahr ihre Ziele teils mehrfach senken.

Als Stütze erwies sich die breite Aufstellung des Stiftungskonzerns. In allen Geschäftsbereichen erzielte Bosch wechselkursbereinigt ein Umsatzplus. Im größten Bereich Mobility Solutions sollte der Umsatz um 4 Prozent zulegen, erreicht wurde im Autozuliefergeschäft den vorläufigen Angaben zufolge nun ein Erlösplus von 4,7 Prozent auf 47,0 Milliarden Euro.

Asiengeschäft mit niedrigstem Zuwachs

In den großen Märkten entwickelte sich das Geschäft von Bosch differenziert. Zwar erzielte der Konzern in allen Regionen währungsbereinigt ein Umsatzplus. In Asien-Pazifik, inklusive des weltgrößten Automarktes China, lief es allerdings mit einem Zuwachs von 3,1 Prozent am schwächsten.

Den stärksten Zuwachs erzielte Bosch in Südamerika mit 8,9 Prozent und Nordamerika mit 7,9 Prozent. In Europa, wo Bosch die Erlöse um 3,7 Prozent steigerte, trieb vor allem das Geschäft in Deutschland: Auf dem Heimatmarkt zogen die Umsätze um 4,7 Prozent an.

Für das neue Jahr zeigte sich der Stiftungskonzern zurückhaltend. "Bosch will sich 2019 in absehbar schwierigem Umfeld besser entwickeln als die relevanten Märkte und das hohe Ergebnisniveau absichern", sagte Finanzchef Asenkerschbaumer. Der Konzern wolle sich erneut besser entwickeln als die Märkte. Das weltweite Wirtschaftswachstum sieht Bosch 2019 bei 2,3 Prozent.

"Ausschlaggebend für unseren verhaltenen Ausblick sind weiterhin zahlreiche geopolitische Entwicklungen wie der offene Ausgang des Brexits und diverse Handelsstreitigkeiten", so der CFO. Zudem verderbe ein "aggressiver Wirtschaftsprotektionismus" mit Strafzöllen und Aufkündigung von Freihandelsabkommen die Konsum- und Investitionslaune.

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