
Für die neue E-Klasse von Mercedes-Benz liefert Boysen erstmals Unterbodenanlagen und Coldends an einem Stück an das Daimler Werk in Sindelfingen. Die einteiligen Abgasanlagen messen bis zu 3,70 Meter in der Länge. (Bild: Boysen)
Vom Vorrohr-Flansch bis zum Endrohr messen die einteiligen Anlagen bis zu 3,70 Meter in der Länge. Die zweiteiligen Anlagen hatten es früher lediglich auf eine Länge von maximal 2,60 Meter gebracht. Bedingt durch die größeren Abmessungen sei das Handling mit höherem Aufwand verbunden. Wie der Zulieferer mitteilt, versprechen die einteiligen Abgasanlagen dafür aber eine bessere Produktqualität zu niedrigeren Kosten. Die für den Zusammenbau von Unterbodenanlage und Coldend bis dato erforderliche Schelle entfalle ebenso wie die notwendigen Anformungen beider Rohrenden an der Trennstelle. Vor allem aber müssen die einteiligen Anlagen am Montageband des Daimler-Werks Sindelfingen nicht mehr eigens von Hand ausgerichtet und angezogen werden. Vielmehr können die maschinell mit hoher Präzision komplettierten Baugruppen am Stück auf den Montagerahmen aufgelegt und angeschraubt werden. Dies spare einen Prozessschritt und mit dem Entfall des manuellen Zusammenbaus werde eine Fehlerquelle beseitigt, so die Experten für Abgasanlagen.
Das Boysen-Fertigungsprogramm für die neue E-Klasse umfasst sämtliche Otto- und Dieselmotorisierungen, darunter Vier- und Sechszylinderaggregate. Im Einzelnen produziert der Spezialist für Abgastechnik Katalysatoren, Dieselpartikelfilter, SCR-Systeme (Selective Catalytic Reduction), Abgasrückführungen, Schalldämpfer, Abgasklappen und Endrohrblenden. Da die neue Mittelklasse-Baureihe von Mercedes-Benz wie die aktuelle C-Klasse auf der MRA-Plattform (Mercedes Rear Wheel Architecture) aufbaut, bedient sich Boysen bei einer Reihe von Komponenten aus demselben Baukasten. Seit 2008 fertigt Boysen im Werk Simmersfeld Just-in-Sequence Abgasanlagen für die E-Klasse und liefert sie in das rund 50 Kilometer entfernte Daimler-Werk Sindelfingen. Im Zuge der Umstellung auf die Produktion einteiliger Anlagen hat Boysen die gesamte Komplettierung einschließlich Fördertechnik ausgetauscht. Wie der abgasanlagen-Spezialist medlet, kommen die durch den Entfall der Schelle und den verkürzten Produktionsprozess eingesparten Kosten nicht in vollem Umfang zum Tragen. Ein Teil der Einsparungen müsse für den erhöhten Aufwand für Transport und Logistik aufgewandt werden. Unter dem Strich sinken die Kosten dennoch, so die Boysen-Experten. Neben dem Kostenvorteil schllage vor allem die Verbesserung der Produktqualität zu Buche.
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