Nissans Montagehalle in Sunderland (UK).

In Sunderland arbeiten 7.000 Mitarbeiter, die etwa 2.000 Autos pro Tag bauen, von denen dann 80 % in mehr als 130 Länder exportiert werden. (Bild: Nissan)

Der japanische Autohersteller könne sich bezüglich seiner Investitionen in Großbritannien noch nicht klar äußern: Derzeit gebe es noch keine Auskünfte über künftige Zölle für Sendungen vom Standort Sunderland (UK) in die EU, Nissans wichtigstes Exportziel. Ghosn bemerkte, dass Nissan „bedeutende Investitionen“ am Sunderland-Werk getätigt habe und dass „7.000 Mitarbeiter in Sunderland 2.000 Autos pro Tag bauen, von denen 80 % in mehr als 130 Länder auf der ganzen Welt exportiert werden.“

Er stellte außerdem fest, dass neben Sunderland auch Mitarbeiter in einem Design Center in London (Vereinigtes Königreich), ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Cranfield (Großbritannien) sowie ein Vertriebs- und Marketing-Headquarter in Rickmansworth (Großbritannien) beschäftigt seien.

In der gleichen Erklärung, erkannte May die Bedeutung der Sunderland-Anlage. Allerdings fügte sie hinzu: „Wir befinden uns nun am Anfang des komplexen Verhandlungsprozesses, da Großbritannien die EU verlässt und ich bin mir dessen bewusst, dass es Herausforderungen geben wird, die vor uns liegen werden.“ Sie fügte hinzu: „Diese Regierung ist verpflichtet, die richtigen Bedingungen für die Automobilindustrie zu schaffen und sie zu unterstützen.“

Eine Entscheidung von Nissan könnte noch vor Ende 2016 stattfinden: Quellen des Autoherstellers haben Reuters gegebenüber erklärt, dass „eine Entscheidung  vor Ende des Jahres zu erwarten ist.“ Die Entscheidung werde aber nicht vor Beginn 2017 bekanntgegeben werden. Viele andere in der Automobilindustrie brachten bereits ihre Besorgnis über den Brexit zum Ausdruck. Bei dem Treffen mit der Bbitischen Regierung traf Ghosn den Ton Branche.

Tatsächlich war er einer der Ersten, die sich öffentlich gegen eine Stimmabgabe für den Brexit aussprachen und wies darauf hin, dass die Lage von Sunderland gefährdet werden könnte – vor allem, wenn ein Zoll für die Ausfuhr in die EU eingeführt werde. Nissan hat mit 58 % seiner 475.000 Produktionseinheiten, die von Sunderland aus in 27 andere Märkte geliefert werden (Stand 2015) daran sicherlich kein Interesse. Bei den Bestsellern Juke- und Qashqai stehen zudem in den nächsten fünf Jahren neue Modelle auf dem Plan.

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