Car-manufacturing-GROSSBRITANNIEN-Nachfrage-Brexit

Maßgeblich für den Rückgang der Autoproduktion seien eine sinkende Nachfrage in den Schlüsselmärkten, darunter auch dem Vereinigten Königreich selbst, aber auch vorgezogene Werksferien wegen der ehemals für März angesetzten Austrittsfrist des Landes aus der Europäischen Union. (Bild: SMMT)

Die Autoproduktion sackt in Großbritannien vor dem anstehenden Brexit weiter kräftig ab. Im Juni sank die Herstellung von Autos den dreizehnten Monat hintereinander und fiel gegenüber dem Vorjahresmonat um 15,2 %, wie der britische Branchenverband SMMT (Society of Motor Manufacturers and Traders) am Mittwoch (31. Juli 2019) in London mitteilte. Nach sechs Monaten verzeichnen die Fertigungswerke in Großbritannien mit 666.521 produzierten Autos damit einen Rückgang von gut einem Fünftel.

Rund 80 % der britischen Autoproduktion geht in den Export, die mit Abstand meisten Autos landen in der EU. Die Branche fordert seit langem ein festes Regelwerk für den Fall eines Brexit. "Die Zahlen von heute sind das Resultat einer weltweiten Instabilität verstärkt durch die anhaltende Furcht vor einem Brexit ohne Abkommen", sagte SMMT-Chef Mike Hawes. Die Branchenunternehmen auf der Insel hätten bereits mindestens 330 Mio britische Pfund (364 Mio Euro) ausgegeben, um sich für einen solchen Fall zu wappnen.

Maßgeblich für den Rückgang seien eine sinkende Nachfrage in den Schlüsselmärkten, darunter auch dem Vereinigten Königreich selbst, aber auch vorgezogene Werksferien wegen der ehemals für März angesetzten Austrittsfrist des Landes aus der Europäischen Union. Unter anderem hatte BMW die Werksferien in den April vorverlegt, um mögliche Engpässe in der Lieferkette besser abfedern zu können. Die größten Produzenten im Land waren im Vorjahr Jaguar Land Rover aus dem Tata-Konzern, Nissan, BMW mit der Kleinwagenmarke Mini, Toyota und Honda sowie der PSA-Konzern mit der Opel-Schwestermarke Vauxhall.

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dpa