Kuka Roboter

Kukas Roboterkompetenz hat Begehrlichkeiten in China geweckt. (Bild: Kuka)

Der chinesische Hersteller von Hausgeräten und Klimaanlagen teilte gegenüber AUTOMOBIL PRODUKTION mit, ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien des Roboterherstellers zum Preis von 115 Euro zu unterbreiten. Das Bar-Angebot der Chinesen bietet Kuka Aktionären eine unmittelbare Prämie von 59,6 Prozent gegenüber dem unbeeinflussten Kuka Schlusskurs von 72,05 Euro am 3. Februar 2016. Dieser Schritt folgt Mideas Bekanntgabe, die Beteiligung an Kuka weiter zu erhöhen. Midea hält aktuell indirekt einen Aktienanteil von 13,5 Prozent an Kuka. Aufgrund der geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen erfordert die Erhöhung des Anteils auf über 30 Prozent ein Angebot für alle ausstehenden Aktien.

Gleichwohl betont das chinesische Unternehmen, dass man unabhängig vom Ausgang des Übernahmeangebots die Selbständigkeit Kuka erhalten wolle. So sei Midea auch bereit, konkrete Zusagen hinsichtlich der Mitarbeiterbeschäftigung, der Firmenmarken und des geistigen Eigentums einzugehen. Midea-CEO Paul Fang sagt: „Darüber hinaus streben wir Investitionen in Forschung und Entwicklung und Software an, um sicherzustellen, dass das Unternehmen seinen Wettbewerbsvorteil erhalten und ausbauen kann.“

Die unveränderte Führung des Unternehmens durch das derzeitige Managementteam von Kuka sei für die Chinesen eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Erfolg des Unternehmens. Jedoch strebe Midea eine Vertretung im Aufsichtsrat an. Sie soll die Beteiligung am Unternehmen entsprechend widerspiegeln.

Es bestehe allerdings nicht die Absicht, einen sogenannten Beherrschungsvertrag abzuschließen. Fang erklärt: „Als Kunde und Aktionär sind wir vom Kuka Management und den Mitarbeitern sehr beeindruckt. Wir wollen weiter in die Belegschaft, die Marke, gewerbliche Schutzrechte und Produktionsstätten investieren, um das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen.“ Eine höhere Beteiligung treffe die richtige Balance zwischen einer unabhängigen Kuka und der Möglichkeit, durch eine engere Zusammenarbeit, vor allem in China, mehr Wachstum zu generieren. So sei dieses Investment Teil von Mideas „Smart-Strategie“ zur Verbesserung ihrer Produktionskompetenz und Entwicklung von Geräten für Smart Home Lösungen.

Auch Kuka profitiert laut Midea von dem Deal. Schließlich sei der chinesische Markt für Serviceroboter ein erklärter strategischer Fokus des deutschen Roboterherstellers. Midea sieht sich selbst als idealen Partner, um diesen Plan zu verwirklichen. Des Weiteren würden sich durch eine Zusammenarbeit des Swisslog Geschäfts von Kuka mit Mideas Logistikbereich strategische Vorteile im schnell wachsenden chinesischen Logistikmarkt ergeben.

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