Die Ziele der Zusammenarbeit sind es, den Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität zu unterstützen sowie der Energiewirtschaft eine nachhaltige und kosteneffiziente Speichertechnologie anzubieten, teilen die Unternehmen mit. Die organische Energiespeicherung von CMBlu basiert auf dem pflanzlichen Rohstoff Lignin, der in der Papier- und Zellstoffherstellung jährlich im Millionen-Tonnen-Maßstab anfällt und bislang mangels alternativer Verwertung verbrannt wird. Der Zulieferer Mann+Hummel bringt seine Expertise im Bereich Filtration sowie Großserienproduktion aus der Automobilindustrie ein.
Die Geschäftsidee für Redox-Flow-Batterien mit organischen Elektrolyten aus Lignin (Organic Flow) entstand bereits 2011 und wird seit 2014 von CMBlu erforscht und entwickelt. Die Batterien bestehen im Wesentlichen aus zwei Tanks mit Elektrolyt-Flüssigkeit und einem Energiewandler. Die Wandler sind aus einer Vielzahl von aneinander gereihten Zellen aufgebaut und werden deshalb auch Batterie-Stacks genannt. Die Flüssigkeiten werden durch die Batterie-Stacks gepumpt und nach Bedarf aufgeladen oder entladen. Wie die Unternehmen mitteilen, ist das Besondere an Flow-Batterien, dass eine unabhängige Skalierbarkeit von Kapazität und elektrischer Leistung möglich ist. Die Anzahl der Stacks bestimme die Leistung der Batterien. In den Batterie-Stacks werden keine seltenen Erden oder Schwermetalle verwendet. Durch die wässrige Elektrolyte seien die Systeme nicht entflammbar oder explosiv und können sehr sicher betrieben werden, hört man.
Wie die Unternehmen aktuell mitteilen, hat die Technologie von CMBlu nun die Prototypenreife erreicht. Im langfristigen Kooperationsvertrag mit Mann+Hummel werde die weitere Entwicklung und Industrialisierung der Batterie-Stacks geregelt, heißt es. Das operative Management übernehme das Mann+Hummel-Spin-Off i2M GmbH (innovation-to-market), das sich im Konzern speziell um die Entwicklung und Einführung innovativer Technologien kümmere. Im nächsten Schritt baue Mann+Hummel eine komplette Fertigungslinie in einem Werk in Europa auf. CMBlu werde bereits in den nächsten zwei Jahren ausgewählte Pilotprojekte mit Referenzkunden realisieren. Weiter heißt es, dass CMBlu ab 2021 die Vermarktung der ersten kommerziellen Systeme plane.