"Das kann bedeuten, wir verselbstständigen teilweise das Geschäft als eigenständige Organisation. Dieser geben wir mehr unternehmerischen Freiraum." Eine Entscheidung über den Umbau ist aber noch nicht gefallen: "Wir befinden uns im Analyse-Stadium."
Mit einer "Zukunftsbündnis" genannten Vereinbarung will Continental die Beschäftigten auf seine Seite ziehen. Diese Vereinbarung soll den Mitarbeitern im Falle des Konzernumbaus Sicherheit geben - etwa per Beschäftigungssicherung und Qualifizierung der Beschäftigten.
Die passenden Szenarien würden derzeit durchgespielt, sagte Degenhart. "Wir finden damit heraus, welcher Aufbau unserer Organisation uns noch schneller wandlungsfähig macht." Voraussichtlich Mitte des Jahres solle dem Aufsichtsrat eine Empfehlung vorgelegt werden. Zudem rief er aus Sorge vor nahenden US-Strafzöllen die Politik auf, Handelskriege zu verhindern.
Bereits im Januar hatte Continental grundsätzlich bestätigt, den Konzern möglicherweise neu aufstellen zu wollen. Das könnte den Aufbau einer Dachgesellschaft oder auch die separate Börsennotierung einzelner Geschäftssparten bedeuten. Die Pläne hängen mit der grundlegenden Neuausrichtung der Branche zusammen. Diese muss die großen Trends Elektrifizierung und Digitalisierung bewältigen.
Die Verhandlungen zum "Zukunftsbündnis" seien intensiv und manchmal kontrovers gewesen, sagte Personalvorstand Ariane Reinhart. Zu den Eckpunkten der Vereinbarung zählt auch, dass die Tarifverträge Gültigkeit behalten und die erworbenen Pensionsansprüche abgesichert sind. Der Sitz der Continental AG und möglicher neuer Gesellschaften bleibt in Deutschland. Continental beschäftigt weltweit mehr als 240.000 Mitarbeiter.
Einige Autozulieferer hatten in der Vergangenheit bereits die stärkere Trennung ihrer Geschäftssegmente in die Wege geleitet. So trennte der britische Conti-Rivale Delphi sein Zuliefergeschäft von Zukunftszweigen wie etwa Assistenzsystemen ab.
Der Frage nach einer eigenen Produktion von Batteriezellen für Elektroautos steht Continental aufgeschlossen gegenüber. Eine Entscheidung solle aber wohl erst nach 2020 fallen, sagte Degenhart. Erst nach 2025 rechne er mit einer wettbewerbsfähigen Technologie.
Im ersten Quartal des laufenden Jahres zehrten der starke Euro und andere Wechselkurseffekte die operativen Erfolge auf. Der Umsatz stagnierte bei rund 11 Milliarden Euro - bereinigt um Wechselkurseffekte wäre der Erlös um 4,3 Prozent gestiegen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern betrug im ersten Quartal rund 1,1 (Vorjahr: 1,17) Milliarden Euro.