Eigentlich hätte das negative Nettoergebnis einen Verzicht auf eine Erfolgsbeteiligung bedeutet - Conti verbuchte 2019 unterm Strich ein Minus von mehr als 1,2 Milliarden Euro. Personalvorständin Ariane Reinhart sagte jedoch: "Zusammen mit den Arbeitnehmervertretern haben wir uns darauf geeinigt, das eindrucksvolle und besonders hohe Engagement aller Mitarbeiter weltweit in Form einer außerordentlichen finanziellen Anerkennung zu würdigen." Der Bonus für das Jahr 2018 hatte in Deutschland bei 750 Euro pro Mitarbeiter gelegen.
Der Konzern aus Hannover hatte bereits im vorigen Herbst hohe Abschreibungen in die Bilanz nehmen müssen, die vor allem das Geschäft mit Innenausstattungen von Autos betrafen. Außerdem ist der Umbau des Unternehmens in Richtung Sensorik, Software und Elektronik teuer. Neben neuen Jobs in Zukunftsbereichen könnte es auch zu einem Stellenabbau kommen, der bisher möglichst über sozialverträgliche Lösungen laufen soll. Für das 2018 gestartete Programm "Continental in Motion" seien nun zudem tarifvertragliche Vereinbarungen zwischen Vorstand und Sozialpartnern unterzeichnet worden, hieß es.
Betriebsratschef Hasan Allak sagte: "Der außerordentliche Bonus für die Mitarbeiter ist ein gutes Signal in schwierigen Zeiten. Die Kollegen durften nach der harten Arbeit im vergangenen Jahr nicht leer ausgehen." Mit den Tarifvereinbarungen seien vor allem mit Blick auf die geplante Abspaltung der Antriebssparte in das neue Unternehmen Vitesco wesentliche Forderungen der Arbeitnehmerseite erfüllt worden. Man habe damit "Perspektiven eröffnet".