Die Spannung auf die Vorträge prominenter Referenten aus dem Gebiet der künstlichen Intelligenz ist an diesem November-Mittwoch förmlich greifbar. In Frankfurt sind 200 Continental-Experten für künstliche Intelligenz und Robotics zusammengekommen, um sich auf einen Kurs einzuschwören, mit dem man Antworten auf die Fragen der Mobilität der Zukunft wie auch zur Produktion der kommenden Jahre geben möchte. Continental werde eine “AI empowered company”, hieß es im Rahmen des Experten-Treffens. Der internationale Zulieferer gab dabei einen Einblick in das Engagament und auf das Zusammenwirken mit renommierten Forschungseinrichtungen wie den Universitäten Oxford und Berkeley sowie dem DFKI.
Relevante Informationen werden besser erkennbar
Demetrio Aiello, Leiter des Forschungsbereichs Künstliche Intelligenz und Robotik bei Continental, kommt an diesem Tag die Aufgabe zu, zunächst zu erläutern, wie das Unternehmen KI künftig nutzen und umsetzen will. KI werde Pendeln und Reisen für alle vereinfachen, betonte der Experte in Frankfurt und ergänzt: „ In der Prozessautomatisierung wird künstliche Intelligenz die Arbeit unserer Mitarbeiter erleichtern. Monotone Aufgaben werden weiter automatisiert und relevante Informationen aus riesigen Datenmengen werden besser erkennbar“. KI solle Möglichkeiten sowohl im Rahmen der Qualitätssicherung am Ende der Produktionslinie, als auch in der notwendigen Warenwirtschaft verbessern, hörte man in Frankfurt. Und: KI werde zu Kostensenkungen einen Beitrag leisten können.
Continental verfügt seit 2015 über eine zentrale Vorentwicklung für KI-Themen. Die öffentlich sichtbarsten Fortschritte mit Hilfe der künstlichen Intelligenz erwarten die Experten im Bereich der Fahrerassistenzsysteme. So können Fahrzeugsysteme mit KI-Methoden Fußgänger, Radfahrer und ihre Gesten und Absichten mit einer viel höheren Genauigkeit und Robustheit erkennen, hieß es in Frankfurt. Produkte, mit denen man die Fortschritte bereits heute darstellen könne, seien etwa der People Mover CUbE sowie der kleinere BEE Concept, bei dem Schwarm-Intelligenz zum Einsatz kommt. Wie aber die Forschungsarbeit aussieht und mit welchen Fragen sich die Forschung bis zur Marktreife im Detail auseinandersetzen muss, zeigten die Experten der auf diesen Fachgebieten tätigen Universitäten. So stellte Prof. Ingmar Posner vom Oxford Robotics Institute vor, wie man eine AI so gestalten kann, dass eine Maschine quasi auch so handelt, wie ein erfahrener menschlicher Fahrer.
Prof. Andreas Dengel vom Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz, DFKI, zeigte, wie wichtig es beim Thema KI ist, zunächst einmal generell über menschliche Intelligenz zu sprechen, auf deren Basis wir unsere Entscheidungen treffen. Darauf aufbauend könne dann die Diskussion erfolgen, welche Verbesserungen neuronale Netze benötigen, um Aufgaben zuverlässig von Maschinen, etwa mit Blick auf die Objekt-Klassifizierung und Detektion, erledigen zu lassen.
Sichere Produkte und effiziente Prozesse
Die Forschungsnetzwerke werde man künftig noch weiter ausbauen, so Continental-Mann Aiello. „Allein die gemeinsame Nutzung von vorhandenen Daten aus der Produktentwicklung und Produktion ermöglicht uns den schnelleren Zugriff auf bereits validierte KI-Systeme für sicherere Produkte und effizientere Prozesse,“ beschrieb der Experte die Vorteile der verschiedenen Partnerschaften. Laut Continental wird das Unternehmen sein Engagament weiter ausbauen. So soll das Team an Experten im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) bis zum Jahr 2021 von derzeit rund 400 auf etwa 700 Mitarbeiter vergrößert werden.