AllCharge-Lösung von Continental

Ladetechnik macht den elektrischen Antriebsstrang zum „Universal-Ladegerät“ für das kabelgebundene Laden an Ladestationen unterschiedlichster Technik. Maximales Laden an jeder Ladestation möglich. (Bild: Continental)

Continental zeigt im Vorfeld seiner Tech Show im Juni sowie der IAA im September wie es ohne zusätzliche Ladetechnik ins Auto zu packen gelingen kann, die uneinheitliche Ladeinfrastruktur für E-Autos zu überwinden. Die Entwickler machen dazu den elektrischen Antriebsstrang selbst zum Ladegerät. Dabei wird aus den Komponenten eines konventionellen elektrischen Antriebs wie Elektromotor und Inverter ein komplettes Ladesystem. Alle dafür notwendigen Fähigkeiten besitzen die beteiligten Komponenten laut Continental bereits, denn auch innerhalb des elektrischen Antriebsstrangs werde ständig zwischen Gleich- und Wechselstrom verschiedener Spannungslagen hin und her gewandelt. Diese Eigenschaft nutze man nun, um damit die Anforderungen unterschiedlicher Ladetechniken im Fahrzeug abzudecken.

Heute steht der Fahrer eines Elektroautos oft vor der falschen Ladesäule und kann nicht so schnell laden, wie er möchte“, sagt Dr. Oliver Maiwald, Leiter Technology & Innovation Division Powertrain bei Continental. „Mit dem AllCharge-Antrieb von Continental muss sich der Fahrer um die Ladetechnik keine Gedanken mehr machen. Sein Fahrzeug ist auf alles vorbereitet, von einphasigem über das dreiphasige AC-Laden bis zum schnellen DC-Laden. „Der größte Vorteil des Systems macht sich bei urbanen AC-Ladestationen bemerkbar, hier ist ein bis zu 12-mal schnelleres Laden als heute möglich“, ergänzt Maiwald. „Bisher fehlt so eine Art Universalschlüssel für das Laden, der für jede beliebige Säule passt“, sagt Dr. Martin Brüll, verantwortlicher Experte für das neue Ladesystem bei Continental. „Diesen Schlüssel gibt es jetzt in Form des AllCharge-Ladesystems.

Künftig bis zu 150 Kilometer Reichweite in 5 Minuten Ladezeit

Von einem einzigen Kabelanschluss am Fahrzeug aus führen zwei Strompfade zur Batterie: Entweder fließt Wechselstrom von der Ladesäule durch den Elektromotor zum Inverter, wo er in Gleichstrom gewandelt wird, der weiter zur Batterie fließt; oder Gleichstrom von der Ladesäule fließt direkt durch den DC/DC-Wandler zur Batterie. Egal, welche Ladetechnik angezapft werde, könne das AllCharge-System bis zu 800 V Spannung und Leistungen von derzeit 150 kW und perspektivisch bis zu 350 kW für Premiumanwendungen annehmen, heißt es. „350 kW DC-Ladeleistung bringen immerhin rund 150 km Reichweite in 5 Minuten Ladezeit“, so Dr. Brüll. Wie man bei Continental zudem betont, kann der Fahrer nicht nur an jeder im Moment im Einsatz befindlichen Ladestation vorfahren und mit bis zu 800 V und bis zu 350 kW Ladeleistung „tanken“ – er habe bei Bedarf im Fahrzeug 230 V Wechselstrom zur Verfügung, heißt es weiter. Und mit seiner Vehicle-2-Device Technologie könne das AllCharge-System auch mobile elektrische Geräte aus der Fahrzeugbatterie mit Strom versorgen.

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