Der teure Konzernumbau und die trüben Aussichten für die weltweite Fahrzeugproduktion halten Continental vorerst in den roten Zahlen – trotz Coronakrise läuft das Tagesgeschäft aber wieder besser. Auch Leoni bleibt im Minus.
Wie Continental bei der Vorlage seiner vollständigen Zahlen zum dritten Quartal mitteilte, lag der Nettoverlust im Zeitraum zwischen Juli und September bei knapp 720 Millionen Euro. Im zweiten Jahresviertel hatte das Unternehmen aus Hannover ein Minus von 741,1 Millionen Euro verbucht.
Gleichzeitig ging es im laufenden Betrieb nach dem Einbruch im Frühjahr infolge der Viruskrise aufwärts: Es gelang Conti, den Fehlbetrag vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten von 634 Millionen Euro auf zuletzt plus 832 Millionen Euro zu drehen. "Wir haben uns im dritten Quartal operativ beachtlich gut geschlagen", erklärte Vorstandschef Elmar Degenhart. "In einem weiter schwierigen Marktumfeld zeigen wir damit eine mehr als zufriedenstellende Leistung." Der Umsatz liegt derzeit aber noch deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Ein Grund für die anhaltenden Belastungen sind hohe Abschreibungen und Umbaukosten. Conti will Tausende Jobs verändern, verlagern oder abbauen, die Bekämpfung der Corona-Rückgänge mischt sich mit dem Strukturbruch in der gesamten Autoindustrie.
Auch Leoni bleibt im Minus
Auch Leoni hat im dritten Quartal unter den Folgen der Coronakrise gelitten und tiefrote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 52 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Leoni einen Verlust von 88 Millionen Euro eingefahren, das Minus konnte also zumindest etwas eingedämmt werden. Aktuell steckt Leoni im Umbau.
Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund acht Prozent auf 1,06 Milliarden Euro sank, verzeichneten die Franken auch operativ einen weiteren Verlust. Das um Sondereffekte und Umbaukosten bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag bei minus acht Millionen Euro. Der Fehlbetrag fiel damit aber geringer aus als das Minus von 15 Millionen Euro vor einem Jahr.
Konzernchef Aldo Kamper verdeutlichte, dass die Situation in Anbetracht des aktuellen Infektionsgeschehens extrem fragil bleibe und die Pandemie Leoni auch in den kommenden Monaten vor große Herausforderungen stellen werde. Wegen der anhaltenden Risiken durch Covid-19 traut sich der Konzern eine präzise Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach wie vor nicht zu.
Mit Blick auf das laufende Spar- und Umbauprogramm konnte Leoni dagegen Positives vermelden. So seien die Maßnahmen zur Erreichung des angepeilten Bruttokosteneinsparungsziels von jährlich 500 Millionen Euro ab dem Jahr 2022 bereits zum Ende des abgelaufenen dritten Quartals umgesetzt und damit deutlich früher als ursprünglich geplant, hieß es. Dennoch seien die Effekte des Programms von der Volumenentwicklung und auch von möglichen weiteren negativen Folgen durch Covid-19 abhängig.