Zusammen mit dem chinesischen Partner Foton investiert der Konzern gut 485 Millionen Euro in ein neues Lkw-Werk in Peking. Das Gemeinschaftsunternehmen Beijing Foton Daimler Automotive (BFDA) baut bisher nur Lastwagen der Marke Auman, die eher in einem niedrigeren Marktsegment angesiedelt sind. Die teureren Mercedes-Benz-Trucks dagegen gibt es bisher ausschließlich als Import. Meist sind das Spezialfahrzeuge, etwa Betonpumpen für die Baubranche - einige tausend Stück pro Jahr.
Das soll sich nun ändern. "Als größter Lkw-Markt der Welt ist China von zentraler Bedeutung für uns und zu einem der wichtigsten Märkte für zukünftiges Wachstum geworden", sagte Daimler-Trucks-Chef Martin Daum. "Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, haben wir beschlossen, vor Ort schwere Mercedes-Benz-Sattelzugmaschinen in China für China zu produzieren." Man ziele damit auf das obere Segment für technologisch hochentwickelte Lastwagen, das sich in China derzeit sehr schnell entwickle. Das Marktpotenzial schätzt Daum auf mittlere Sicht auf eine fünfstellige Zahl an Fahrzeugen pro Jahr. Spezialfahrzeuge sollen auch künftig importiert werden.
Die Produktion soll in zwei Jahren beginnen. Das Geld fließt in den Kauf eines Werks und dessen Ausrüstung. Auch eine lokale Zulieferstruktur wollen Daimler und Foton darum herum aufbauen. Daimler geht davon aus, dass in diesem Jahr mehr als die Hälfte aller weltweit verkauften Lastwagen in China zugelassen wird. 2019 hatte der Markt den Angaben zufolge ein Volumen von 1,1 Millionen Einheiten, dieses Jahr erwartet der Konzern nochmals mehr. BFDA hat in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres knapp 100.000 Auman-Lastwagen verkauft.