Zur Person: Hubertus Troska, China-Chef von Daimler

AUTOMOBIL PRODUKTION: Wie sieht es mit weiteren Investitionen in die Produktion aus. Sie haben in Peking das größte Werk in der Mercedes-Benz Welt und ein großes Motorenwerk. Können Sie mit dem Bestand das weitere Wachstum abdecken oder besteht bereits wieder Erweiterungsbedarf?
2016 haben wir einen Produktionsrekord verzeichnet und wir wollen weiter wachsen. Diese Konstellation deutet darauf hin, dass wir natürlich weiter in die lokale Fertigung investieren werden. Unser Werk hat über vier Millionen Quadratmeter Fläche – wir haben dort jede Menge Expansionsmöglichkeiten und die werden wir auch nutzen.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Welche Rolle beim weiteren Wachstum in China spielen New Energy Vehicles (NEV), also Elektroautos?
Auch das ist eine Entwicklung, die China so faszinierend macht. Schon heute ist das Land der größte NEV-Markt und es liegt von wirtschaftspolitischer Seite ein hoher Fokus darauf, diese führende Position weiter auszubauen. China hat sowohl das Potenzial wie auch die Vision, den NEV-Bereich stark wachsen zu lassen. Ein wesentlicher Hebel sind Incentives auf lokal gefertigte NEVs. Wir verstehen das und handeln entsprechend. Ganz klar investieren wir in lokale NEVs in China und insbesondere in batterieelektrische Fahrzeuge.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Welche NEVs haben sie im Markt, welche kommen?
Aktuell sind wir mit der C-Klasse vertreten. Sehr bald kommen die S-Klasse nach dem Facelift und die E-Klasse hinzu, die lokal als Plug-in-Hybrid gefertigt werden wird. Bis 2020 folgen Elektroautos der Marke EQ.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Das heißt, EQ-Modelle werden vom Start weg auch in China gefertigt?
Es bleibt unser Anspruch, das Marktpotenzial auszuschöpfen und den Markt für Elektrofahrzeuge in China maßgeblich mitzugestalten. Natürlich planen wir auch Elektrofahrzeuge der Marke EQ in China zu produzieren und auf den chinesischen Markt zu bringen.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Sie betonen die starke Rolle Chinas bei der Elektromobilität. Wäre es denkbar, dass der Lead in diesem Feld aus China für den Rest der Welt kommt?
Das würde ich nicht kategorisch ausschließen, so weit ist es aber noch nicht.

Mercedes-Benz Auto auf der Straße in Shanghai. Die Leute stehen mit offenen Mündern und gehobene Daumen am Straßenrand.
Offene Münder, gehobene Daumen: Mercedes´ Zukunft auf Shanghais Straßen. (Bild: Daimler)

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