Mit der Übernahme erschließe man sich "neue Absatzpotenziale, sowohl für Fahrzeuge als auch für Mobilitätsangebote von Daimler", sagte Daimler-Finanzchef Bodo Uebber. Dabei geht es um die Bereitstellung und Verwaltung der Dienstfahrzeuge von Firmen, dies gilt als Wachstumsmarkt.
Auch andere Branchengrößen wie Volkswagen wollen den Ausbau von Dienstleistungen zu einer wichtigen Säule neben dem Autobau machen. Vorreiter ist Daimler beim Flottenmanagement nicht, Konkurrenten wie BMW sind hier längst stark vertreten.
Der Zukauf erfolgt über die Tochterfirma Daimler Financial Services, Verkäufer ist eine Tochter der niederländischen Rabobank. Für die Gültigkeit des Deals müssen noch die Kartellbehörden zustimmen.
Künftig umfasst das Daimler-Fuhrpark-Management unter der Marke Athlon rund 340.000 Autos und Vans, aktuell sind es nur 85.000. Der größte Markt für das Daimler-Geschäft werden zukünftig die Niederlande sein, der Heimatmarkt von Athlon. Dort werden es gut 100.000 Fahrzeuge sein werden, in Deutschland knapp 90 000. Die Daimler-Dienstfahrzeuge für die eigenen Mitarbeiter sind in der Fuhrparksparte nicht inbegriffen, sie werden separat verwaltet.
Aus Sicht von Experten ist der Kauf von Athlon als strategischer Schritt grundsätzlich sinnvoll. "Das Fuhrpark-Management ist ein großer Wachstumsmarkt", sagte Willi Diez, Chef des Nürtinger Instituts für Automobilwirtschaft. Für die allermeisten Firmen sei die Verwaltung eigener Dienstwagen zu aufwendig. "Für die Firmen gehört das nicht zum Kerngeschäft, also wird das ausgelagert."
Dies sei auch insofern sinnvoll, als Autobauer dadurch den Absatz eigener Fahrzeuge ankurbeln können, sagt Diez. BMW habe schon seit Jahren gezeigt, dass das Fuhrpark-Management lukrativ sei.
BMW gründete nach eigenen Angaben bereits 1997 die Tochterfirma Alphabet, die 2011 mit einem Zukauf deutlich vergrößert wurde. Aktuell hat Alphabet mehr als 600.000 Leasing-Fahrzeuge im Bestand.
dpa