Der Autobauer Daimler legt trotz der Debatten um Diesel-Manipulationen weiter kräftig zu. Grund ist vor allem der zuletzt starke Pkw-Absatz bei Mercedes-Benz, wie der Konzern am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozent auf rund 41,2 Milliarden Euro. Unterm Strich verdiente Daimler rund 2,51 Milliarden Euro - nach 2,45 Milliarden im zweiten Quartal 2016.
Richtig gut läuft es weiterhin bei der Mercedes-Benz Cars. Das zweite Quartal war das absatzstärkste Vierteljahr in der Geschichte. Weltweit wurden von April bis Juni 595.200 Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und smart verkauft (+9%). Bestwerte beim Absatz wurden unter anderem in Europa (+6%), in Großbritannien, Frankreich, Belgien, der Schweiz und Schweden sowie China inklusive Hongkong (+28%) erzielt. In Deutschland stiegen die Verkäufe um 2%, in Südkorea um 42%, in Australien um 22%. In den USA lag der Absatz im vergangenen Quartal unter dem Vorjahr (-10%), während die Verkäufe in den anderen NAFTA-Staaten stiegen (+ 8% in Kanada und +57% in Mexiko).
VW-Aufsichtsrat beschäftigt sich mit Kartellvorwürfen
Getrübt werden die sehr positiven Zahlen nicht nur bei Daimler, sondern auch bei Volkswagen und BMW, wo die Geschäfte ebenfalls gut laufen, vom Dieselskandal und von den Kartellvorwürfen gegenüber der deutschen Autoindustrie. Zu diesen schwieg Daimler in der Information zum zweiten Quartal. Das ist freilich wenig verwunderlich. Daimler hat mit einer Selbstanzeige das jetzt bei der EU laufende Verfahren angestoßen.
Aktuell wird untersucht inwieweit es in regelmäßigen Treffen der Autobauer zu Preisabsprachen gekommen sein könnte. Zur Causa "Kartell" hat Volkswagen-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch kurzfristig für Mittwoch (26. Juli) zu einer außerordentlichen Sitzung des Kontrollgremiums am Mittwochnachmittag geladen. Auch bei Daimler tagt der Aufsichtsrat in der Sache.