In der neuen Aufstellung will Daimler seinen Divisionen mehr unternehmerische Freiheiten geben, markt- und kundenorientierter werden und Kooperationen einfacher und schneller ermöglichen. Vorstand und Aufsichtsrat hätten dem "Projekt Zukunft" nun zugestimmt.
Der Daimler-Aufsichtsrat hatte im Herbst 2017 bereits erste Schritte zur Stärkung der divisionalen Struktur beschlossen. Der Stuttgarter Autokonzern hatte vor einem Jahr angekündigt, die fünf Divisionen in eigenständige Tochterunternehmen zusammenzufassen.
Die Umsetzung soll nun in den Jahren 2018 und 2019 erfolgen. Allerdings müssen noch die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 22. Mai 2019 dem Vorhaben zustimmen. Die einmaligen Kosten für den Konzernumbau werden bis zum Jahr 2020 voraussichtlich im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich einschließlich Steuerbelastungen liegen. Mittelfristig will Daimler dieses Geld aber wieder hereinholen.
Nach vollständiger Umsetzung der neuen Struktur wird der Bereich Mercedes-Benz Cars & Vans unter der Leitung der Mercedes-Benz AG künftig rund 175.000 Mitarbeiter haben, während der Bereich Daimler Trucks & Buses unter der Leitung der Daimler Truck AG über eine Belegschaft von rund 100.000 Mitarbeiter verfügen wird. Die bereits rechtlich selbstständige Daimler Financial Services AG wird künftig Daimler Mobility AG heißen. Das Geschäftsfeld mit rund 13.000 Mitarbeitern steht schon heute für die Mobilitätsangebote innerhalb des Konzerns.
Als Teil des Projekts schloss Daimler mit dem Gesamtbetriebsrat einen Interessenausgleich für die Beschäftigten. Eine Beschäftigungssicherung bis zum Jahresende 2029 soll den Erhalt der Jobs ermöglichen. Zudem sei ein Mitspracherecht bei der Fertigungstiefe verhandelt worden. Weitere wesentliche Bestandteile des Interessenausgleichs sind die weitgehende Ausfinanzierung der Pensionsverpflichtungen sowie eine Verlängerung der einheitlichen Ergebnisbeteiligung der Daimler AG bis 2025. Zudem enthält der Interessenausgleich die Zusage für Investitionen in die deutschen Standorte in Höhe von 35 Milliarden Euro von 2018 bis 2024.
Voraussetzung für diese Zusagen ist, dass die zur Umsetzung der neuen Struktur erforderlichen Ausgliederungen von den Aktionären auf der Hauptversammlung gebilligt werden. Die mit dem Projekt angestrebte Unternehmensstruktur soll bis zum 1. Januar 2020 erreicht sein.