BMW_Elektromobilität_China

BMW i3 in China: werden die globalen Autobauer beim Zukunftsgeschäft mit Elektroautos von der Planwirtschaft ausgebremst? Eine neue Verordnung schürt entsprechende Sorgen. Archiv (Bild: BMW)

Es steckt einiger wirtschaftpolitischer Sprengstoff in der neuen Verfügung, die von der chinesischen Regierung gerade in Vorbereitung ist und die auf das Ziel zugepfeilt ist, im Jahr 2020 fünf Millionen sogenannte New Energy Vehicles (NEV), bei denen es sich größtenteils um rein elektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride handelt, im Land zu produzieren. Ganz klar formuliertes Ziel der chinesischen Planwirtschaft ist es, dass mit dem Wandel zur Elektromobilität die heimischen Hersteller ihren technologischen Rückstand gegenüber den globalen OEMs wettmachen. So werden die chinesischen Autobauer unter anderem dazu aufgefordert, enger mit Tech-Unternehmen zusammenzuarbeiten, um ihr eigenes Know-How zu stärken.

Ist das nicht weiter ungewöhnlich, sorgt ein anderer Passus in dem Regierungs-Entwurf zur NEV-Politik für erhebliche Unruhe unter den internationalen Herstellern. So ist in dem Papier definiert, dass bis ins Jahr 2020 70 Prozent der NEV-Verkäufe von lokalen Autoherstellern und ihren Marken kontrolliert werden sollen. Bei den globalen Autobauern löst das Sorgen aus, dass ihre Wachstumsmöglichkeiten im lukrativen Zukunftsgeschäft beschnitten werden sollen. Laut einer Meldung im Handelsblatt sollen verschiedene deutsche Hersteller in der Sache bereits die deutsche Botschaft angerufen haben, um ihre Bedenken gegenüber der chinesischen Regierung zum Ausdruck zu bringen.

Nicht klar ist bislang allerdings, ob und in wie weit in dem Entwurf mit „lokale Marken“ auch die aus den Joint-Ventures zwischen den globalen OEM und den chinesischen Herstellern kommenden Fahrzeuge gemeint sind oder ob sich die Formulierung explizit auf heimische Marken bezieht. Bislang werden die Hersteller gleichbehandelt, insofern die Fahrzeuge in China produziert werden.

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