Nach einem starken ersten Halbjahr sind in Deutschland im Juli weniger Autos verkauft worden. Die Zahl der Neuzulassungen sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,9 Prozent auf 278 866, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag in Flensburg mitteilte. Zugleich waren Produktion und Export rückläufig. In den Werken der Autobauer in Deutschland wurden nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) 410 900 Pkw hergestellt, 23 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der ins Ausland exportierten Autos sank um 18 Prozent auf 333 700 Stück.
Insgesamt ist die Bilanz nach sieben Monaten aber noch immer positiv: Die Zahl der verkauften Neuwagen stieg um 5,4 Prozent auf über 2 Millionen. Produziert wurden 3,4 Millionen Neuwagen und damit so viele wie im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der exportierten Pkw sank zwischen Januar und Juli leicht um 1 Prozent auf 2,6 Millionen.
"Die Juli-Zahlen bei den Neuzulassungen, aber noch mehr bei Produktion und Export, können nicht zum Nennwert genommen werden", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Die geringere Zahl der Arbeitstage und vor allem die Lage der Werksferien wirkten sich im direkten Vergleich mit dem Vorjahresmonat aus. "Wir gehen davon aus, dass die August-Zahlen eine entsprechende Gegenbewegung zeigen werden."
Im Juli lag der Anteil deutscher Marken an den Neuzulassungen bei etwa 64 Prozent. Mini (plus 14 Prozent), Ford (plus 12,2 Prozent) und Audi (plus 1,1 Prozent) verzeichneten als einzige deutsche Marken
Zuwächse.
Im Schatten des Abgasskandals bei Dieselfahrzeugen ging dagegen der Verkauf von VW als Marktführer im Jahresvergleich um 12,6 Prozent zurück. Noch stärker waren die Dämpfer bei Porsche (minus 18,4 Prozent) und Smart (minus 15,8 Prozent). Allgemein gingen die Neuzulassungen bei Autos mit Dieselantrieb (minus 7,3 Prozent) stärker zurück als bei Benzinern (minus 0,8 Prozent).