Elektrisch kann die Deutsche Post DHL (DPDHL) schon: Mit der Tochter Streetscooter zählt der Logistikkonzern in Deutschland inzwischen zu den führenden Herstellern von Transportern mit Elektroantrieb. Künftig sollen die Lieferwagen nicht nur rein elektrisch, sondern auch autonom unterwegs sein. Dafür will DPDHL seine Streetscooter-Flotte, die aktuell 3.400 Einheiten zählt, mit künstlicher Intelligenz (KI) ausstatten. Das Ziel dahinter: Mit KI-ausgestattete, autonome Fahrzeuge können vor allem den künftigen Anforderungen auf der „letzten Meile“ zum Kunden besser entsprechen.
KI-Lieferfahrzeuge lernen durch Nvidia
„Mit seiner Flotte von Streetscooter-Lieferfahrzeugen macht DPDHL nun den nächsten Schritt in Richtung künstliche Intelligenz und nutzt dazu unsere aktuelle und künftige Generation von Umfeld-Sensortechnologie sowie die ZF ProAI als Gehirn – eine Steuerbox, in der die Supercomputing-Power von Nvidia steckt“, sagt ZF-CEO Stefan Sommer auf der GPU Technology Conference (GTC) in München. So sollen die Fahrzeuge in der Lage sein, ihre unmittelbare Umgebung zu „verstehen“, eine sichere Route zu planen oder umzuplanen, sie zu verfolgen und eigenständig einzuparken. Zustellungen würden laut DPDHL präziser, sicherer und günstiger.
Um die KI-Lieferfahrzeuge zu entwickeln, hat DPDHL bereits sein Rechenzentrum mit dem Supercomputing-Chip Nvidia DGX-1 ausgerüstet und trainiert so dessen künstliches neuronales Netz. Im Laufe der weiteren Fahrzeugentwicklung werden diese Deep-Learning-Algorithmen später auf die Fahrzeug-Steuerboxen auf der Nvidia DRIVE PX-Plattform übertragen. Bei einem Prototyp, der auf der Nvidia-Entwicklerkonferenz GTC vorgestellt wurde, versorgen sechs Kameras, ein Radar- und zwei Lidar-Systeme die KI mit Daten.