Bearbeitetes Foto vom Tanken mit Diesel

Der Diesel hat ein Imageproblem. (Bild: Sandor-Jackal-Fotolia.com)

Mit 359.683 neu zugelassenen Personenkraftwagen (Pkw) gab es im März 2017 +11,4 Prozent mehr Zulassungen als vor einem Jahr, wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) mitteilt. Bei den fossilen Brennstoffen zeigte sich bei den Benzinern zwar eine positive Entwicklung um +21,8 Prozent, die Neuzulassung dieselbetriebener Pkw ging im März hingegen um 2,8 Prozent zurück. Damit setzt sich der Abwärtstrend des Diesels weiter fort.

Wie das Beratungsunternehmen Ernst and Young mitteilt, ging der Marktanteil der Diesel-Neuwagen im Jahresvergleich von 47,2 auf 40,6 Prozent zurück. Auch in anderen wichtigen europäischen Märkten steht der Absatz von Diesel-Modellen unter Druck: In Frankreich sank der Marktanteil im ersten Quartal um 4,8 Prozentpunkte auf 47,4 Prozent, in Spanien um 7,0 Punkte auf 51,3 Prozent. Nur in Italien verkaufen sich Diesel-Modelle derzeit etwa so gut wie Benziner – der Diesel-Marktanteil ging nur geringfügig um 0,4 Prozentpunkte auf 55,9 Prozent zurück.

In den kommenden Monaten und Jahren dürfte der Marktanteil von Diesel-Fahrzeugen laut dem Beratungsunternehmen voraussichtlich weiter zurückgehen, denn der Diesel-Antrieb hat derzeit ein Image-Problem – trotz der guten Umwelteigenschaften moderner Dieselmotoren, bei denen gerade die europäischen Autobauer stark sind. Damit geraten die Hersteller unter zusätzlichen Druck, die von der EU gesetzten Emissionsziele ab 2020 zu erreichen – andernfalls drohen hohe Strafzahlungen. Die Marktanteilsverluste des Diesel-Antriebs dürften nun für zusätzlichen Schub beim Umstieg auf Plug-in-Hybride und reine Elektroantriebe sorgen.

Diesel-Neuwagen: Entwicklung der Marktanteil im ersten Quartal

  Q1 2017 Q1 2016 Entwicklung in %-Punkten
Deutschland 42,6 % 47,4 % -4,8 %
Frankreich 47,4 % 52,2 % -4,8 %
Italien 55,9 % 56,3 % -0,4 %
Spanien 51,3 % 58,3 % 7,0 %

(Quelle: EY)

VW-Marktanteil weiter rückläufig

Alle deutschen Autokonzerne konnten im März ihren Absatz steigern, wie Ernst and Young mitteilt. Beim Marktanteil musste allerdings vor allem der Volkswagenkonzern weitere Rückgänge hinnehmen. Der Marktanteil des Konzerns ging von 38,5 auf 35,1 Prozent zurück. Ebenfalls schwächer als der Gesamtmarkt entwickelten sich BMW: Der Marktanteil (inkl. Mini) sank leicht von 9,3 auf 9,0 Prozent. Daimler (inkl. Smart) verkaufte 13 Prozent mehr Autos und steigerte den Marktanteil von 9,4 auf 9,6 Prozent.

Marktanteile der deutschen Autokonzerne: März 2017

  März 2017 März 2016 Absatzentwicklung
Volkswagen 35,1 % 38,5 % 1,3 %
Daimler 9,6 % 9,4 % 12,8 %
BMW 9,0 % 9,3 % 7,4 %

(Quelle: EY)

Diesel in Misskredit: Was jetzt auf die Fahrer zukommt

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