Der VW-Abgasskandal, Ermittlungen gegen weitere Hersteller wegen des Verdachts auf Verbrauchsmanipulationen und drohnende Fahrverbot hinterlassen immer tiefere Spuren in den Absatzzahlen von Dieselfahrzeugen. In den großen Märkten Deutschland und Großbritannien rutschten die Verkaufszahlen für Diesel-Pkw im Mai jeweils zweistellig ab.
Mit entsprechenden Folgen für den Marktanteil. Waren in Deutschland im Mai 2016 noch 45,8 Prozent aller neu zugelassenen Pkw Diesel-Modelle, so lag der deren Anteil im Mai jetzt noch bei 40,4 Prozent. In Großbritannien lag der Diesel-Marktanteil im Mai noch bei 43,7 Prozent, im Jahr zuvor waren es 50 Prozent. Ähnlich die Entwicklung in Frankreich, wo der Selbstzünder im Vergleich der Mai-Zahlen 2016 auf 2017 von 52,7 auf 47,7 Prozent in den Keller rauschte.
In einer aktuellen Anlyse stellt IHS Markit fest, dass sich der Rückgang der Dieselverkaufszahlen erneut beschleunigt habe. Im selben Maße wie die Marktanteile des Selbstzünders sinken, legen die Benziner zu. In Großbritannien, einem Markt mit einem hohen Anteil an Geschäftswagen zeige sich zudem, dass immer mehr Flottenbetreiber auf den Diesel als Antrieb verzichten.
Den Hauptgrund sehen die Marktexperten in den durch den VW-Abgasskandal ausgelösten Imageproblemen. Das sei auch für die Industrie und die Umwelt ein Problem. Gerade in Europa, einem Markt mit einer hohen Fokussierung in der Umweltpolitik auf die C02-Reduzierung, seien moderne Dieselmotoren noch unverzichtbar zur Erreichung gesetzter Emissionsziele.