Volkswagen Brandstätter

Brandstätter hatte schon wichtige Bereiche des Tagesgeschäfts bei der VW-Kernmarke gelenkt. Zum 1. Juli ist der bisherige Chief Operating Officer nun allein am Ruder. (Bild: Volkswagen)

Diess, der als Vorsitzender des Markenvorstands auch für die Sparte mit dem VW-Logo zuständig und wegen Technikproblemen in die Kritik geraten war, solle so "mehr Freiraum für seine Aufgaben als Konzernchef" bekommen.

Künftig kümmert sich Diess primär um die Leitung der ganzen Volkswagen-Gruppe. Er hat aber im Konzernvorstand nach wie vor "die Gesamtverantwortung für den Bereich Volkswagen Pkw sowie die Markengruppe Volumen" inne, wie es hieß. "Ziel ist eine stärkere Fokussierung auf die jeweiligen Aufgaben an der Spitze von Konzern und Marke in der laufenden Transformationsphase der Automobilindustrie."

Brandstätter hatte schon wichtige Bereiche des Tagesgeschäfts bei der VW-Kernmarke gelenkt. Zum 1. Juli ist der bisherige Chief Operating Officer nun allein am Ruder. "Er hat bereits in den zurückliegenden zwei Jahren Volkswagen als COO erfolgreich geführt und die Transformation an entscheidender Stelle mitgestaltet", sagte Diess, der in Personalunion auch für die Kernsparte verantwortlich war. Zuletzt hatten sich hier Technik- und Kommunikationsprobleme gehäuft.

Der Druck auf Diess, der im Sommer 2015 von BMW zu VW gekommen war, nahm in den vergangenen Wochen zu. Vor allem aus der Belegschaft und aus dem mächtigen Betriebsrat war zu hören, er müsse die anhaltenden Schwierigkeiten in der Produktion des Golf 8 und beim neuen E-Auto ID.3 zur Chefsache machen und mehr Präsenz in der Fertigung zeigen. Hinzu kam gegenüber dem ganzen Management Kritik an der Aufarbeitung des Shitstorms um ein rassistisches Golf-Werbevideo im Internet. Die einflussreichen Vertrauensleute der IG Metall erklärten, Mitarbeiter zeigten sich "massiv besorgt" wegen des Bildes, das VW abgebe.

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dpa