“Die Fakten könnten aus unterschiedlichen Gründen verzerrt, unvollständig oder tendenziös sein”, schreibt Professor Jan Czerwinski von der Berner Fachhochschule für Technik und Informatik (BFH) in einem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das Testprogramm sei von der Deutschen Umwelthilfe geleitet worden, nicht von der AFHB.
Die DUH hatte Ende Oktober berichtet, dass bei einer Untersuchung eines Opel Zafira 1.6 CDTi an der AFHB in bestimmten Fahrsituationen bis zu 17-fach höhere Stickoxid-Emissionen gemessen worden seien als nach dem Euro-6-Grenzwert zulässig. Der Autobauer hatte die Anschuldigungen umgehend als unseriös und nicht nachvollziehbar zurückgewiesen. An den Vorwürfen sei überhaupt nichts dran. Das habe auch der TÜV Hessen bestätigt.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, kritisierte am Donnerstag (5.11.), dass Opel und der TÜV Hessen die Testergebnisse bis heute nicht veröffentlicht hätten. Zudem warf er dem Kraftfahrt-Bundesamt und dem Bundesverkehrsministerium vor, kein Interesse an den DUH-Prüfergebnissen zu zeigen.
Aus Sicht von Czerwinski wären weitere Tests auf verschiedenen Prüfständen mit mehreren Fahrzeugen nötig, um allgemeingültige Erkenntnisse zu gewinnen. Ein Mitarbeiter der Abgas-Prüfstelle sagte am Donnerstag auf Nachfrage: “Die Testergebnisse können falsch interpretiert werden. Wer weiß, ob sich ein zweites Fahrzeug gleich verhalten würde?”
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dpa-AFX/ks