"Hier wird der Nutzen reduziert und der Preis verdoppelt. Dann ist der Markt tot", sagte Schuh dem Magazin. Die Hoffnung, dass die Preise der Fahrzeuge über niedrigere Batteriepreise sinken werden, teilt Schuh nicht, der selbst Geschäftsführer des Elektroautoherstellers E.Go ist. "Die Batterie ist morgen auch nicht viel billiger. Ich werde niemals mit rein batteriegetriebenen Elektroautos wirtschaftlich weit und schnell fahren können - weder in fünf noch in zehn Jahren."
Deshalb werde die Elektromobilität auch auf Sicht nicht vorankommen. „Wir haben aktuell 30 Modelle auf dem deutschen Markt, die kaum einer kauft. Da müsste man ja verstanden haben, warum nicht“, so Schuh. „Angeblich wollen die Leute größere Batterien und mehr Ladesäulen. Und da sage ich: Nein, das allein löst das Problem nicht.“ Schuh setzt als Antriebstechnologie der Zukunft auf „Plug-in-Hybridmodelle – und die kann keiner so gut bauen wie unsere Autoindustrie.
"2025 sind 70 Prozent der Modelle Hybride", glaubt Schuh. Entsprechend will sein Start-up-Unternehmen nach dem reinen Elektroauto e.GO Life mit dem e.GO Booster einen Plug-in-Hybrid auf den Markt bringen. e.GO hat ein Elektroauto für den Stadtbereich entwickelt, das nur 16.000 Euro kostet und in der kleinsten Ausführung eine Reichweite von rund 100 Kilometern hat. Darüber hinaus arbeitet das Team an einem ganz neuen Leasingkonzept.
20 Prozent Marktanteil gibt Schuh dem Elektroauto im Jahr 2025. Sinnvoll sei das Elektroauto vor allem im Flottenbetrieb auf Kurzstrecken, etwa für Pflegedienste. Schuh hat mit dem E-Scooter einen Kleintransporter entwickelt, den die Deutsche Post zur Auslieferung von Briefen und Paketen in Ballungsräumen einsetzt. Die Post wurde mit der Übernahme von Streetscooter 2014 selbst zum Produzenten.
Nach dem Diesel-Skandal setzen deutsche Autohersteller verstärkt auf Elektromobilität, um die Emissionsvorgaben der EU im Flottenverbrauch erfüllen zu können. Daimler und Volkswagen wollen Milliarden in neue Modelle investieren.