Insbesondere im zweiten Quartal hätten sich Lockdowns in einzelnen Ländern, Schutzmaßnahmen im Unternehmen wie auf der Kundenseite sowie Reisebeschränkungen und der allgemeine wirtschaftliche Rückgang in den Kennzahlen der Gruppe niedergeschlagen. Der Umsatz von EDAG lag dementsprechend mit 332,5 Millionen Euro rund 14,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Während die Segmente Vehicle Engineering (minus 16,5 Prozent) und Production Solutions (minus 14,4 Prozent) stärkere Rückgänge verbuchten, konnte das Segment Electrics/Electronics die Erlöse nahezu stabil halten (minus 0,1 Prozent). Das bereinigte EBIT lag mit minus 14,9 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 16,9 Millionen Euro.
Der Free Cash-Flow stieg auf 14,1 Millionen Euro und lag damit um rund 39,3 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von -25,2 Millionen Euro. Die Netto-Finanzverschuldung (ohne Leasing) konnte deutlich verringert werden und lag zum 30. Juni bei 72,5 Millionen Euro (Vorjahr: 136,9 Millionen Euro). Zum Stichtag beschäftigte EDAG weltweit 8.089 Mitarbeiter, im Vorjahr waren es noch 8.653.
"Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie hat die Geschäftsleitung umfassende Performanceverbesserungsmaßnahmen beschlossen, die sowohl eine Neuausrichtung der Kapazitäten wie auch Investitionen in die Aus- und Weiterbildung enthalten", führt Holger Merz, CFO der EDAG-Gruppe, aus. "Im Geschäftsjahr 2020 erwarten wir bei vollständiger Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen Einmalkosten in Höhe von bis zu 12 Millionen Euro. Ab dem Geschäftsjahr 2021 können im Gegenzug Einspareffekte von bis zu rund 13 Millionen Euro jährlich erzielt werden."
Bereits Anfang Juli wurden zudem freiwillige Gehaltsverzichte im Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung und über alle Managementebenen mit einer Laufzeit bis zum Jahresende 2020 vereinbart. Neben den Performanceverbesserungsmaßnahmen investiert EDAG aktiv in den Ausbau der Digitalisierung: Unter anderem soll mit dem Umbau und der Erweiterung des Standortes Ingolstadt ein Hubs für Software und Digitalisierung innerhalb der Gruppe entstehen. Der Erweiterungsbau soll Ende des Jahres 2022 abgeschlossen werden und dann über eine Gesamtfläche von über 18.500 qm Büro-, Versuchs- und Lagerflächen verfügen.
Im Geschäftsjahr 2020 rechnet EDAG weiterhin mit einem Umsatz- und Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr. Man gehe nicht davon aus, dass der aufgelaufene Verlust im Verlauf des zweiten Halbjahres kompensiert werden kann.