Friedrich Eichiner, BMW

Der scheidende BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner bei der Vorstellung der neuen Ausgabe des Modells 5er. (Bild: BMW)

"Wir können bei BMW dank der hohen Liquiditätsreserven die notwendigen Investitionen in die Zukunft stemmen", sagte der scheidende Finanzvorstand im Rahmen der Präsentation der 7. Generation des 5er BMW. Darum erhöht BMW auch die FuE-Ausgaben in den kommenden Jahren. Die werden nach Eichiner Bestwerte erreichen - gemessen am Anteil des Umsatzes. Dabei wird ein Großteil in die Technologie des autonomen Fahrens, aber auch in die Verbesserung der Konnektivität und natürlich in nachhaltige Antriebe investiert und damit auch in die Elektrifizierung. Größere Volumina in diesem Bereich sieht Eichiner aber erst in zehn bis 15 Jahren. Bis dahin hätten die bisherigen Antriebe durchaus ihre Berechtigung.

Die Käufer seien unter den bisherigen Voraussetzungen nicht bereit, einen Aufpreis auf E-Fahrzeuge zu zahlen. Höhere Verkaufszahlen würden derzeit nur dann erzielt, wenn die Infrastruktur verbessert werde. Nun sei es an der Zeit, die notwendigen Maßnahmen anzustoßen, fordert Eichiner. Derzeit seien hohe Quoten noch von einer attraktiven staatlichen Förderung abhängig - Eichiner führt als Beispiel Norwegen an. Für den scheidenden Finanzvorstand sind höhere Reichweiten Voraussetzung für einen Durchbruch bei der Elektromobilität. Nur damit könne man bei einem Marktvolumen von weltweit 80 Millionen Einheiten den Anteil an Stromern nennenswert erhöhen.

Während jedoch dafür die FuE-Ausgaben steigen, sieht Eichiner keine erhöhten Investitionen. Er bestätigte zudem die Ziele für das laufende Geschäftsjahr. Auch für das kommende Jahr zeigt er sich positiv gestimmt und verweist auf die Verjüngung der Modellpalette. Der neue 5er wird im Februar auf fast allen Märkten in den Showrooms stehen. Für China ist die Markteinführung Mitte des Jahres geplant. Das Modell soll unter anderem als wichtigstes Volumenfahrzeug nach dem 3er die Absätze ankurbeln - vorausgesetzt, die politischen Unwägbarkeiten nehmen nicht zu. Mit Blick auf den Machtwechsel in den USA betont Eichiner, BMW führe aus den USA mehr Fahrzeuge aus ein es importiere. Als Antwort auf eine mögliche Abschottung der Staaten durch die Politik des künftigen Präsidenten Donald Trump verweit Eichiner auf die flexible Produktionsarchitektur der Werke und damit auch in Spartanburg.

Wie sich die neuen Pläne der chinesischen Regierung bezüglich der möglichen Quote für reine Elektroautos und Hybride auswirken, bleibt laut Kassenwart Eichiner noch abzuwarten. Doch BMW sei gerüstet - zum einen sei die Elektrifizierung der BMW-Modelle heute schon hoch ist und in China sei die BMW/Brilliance-Marke Zinoro auch noch im Rennen.

Um so gut gerüstet zu sein, sei das Project i eine Lehre für die Zukunft gewesen.

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