Montage von Kühlschläuchen an Batteriemodulen bei der Deutschen Accumotive.

Montage von Kühlschläuchen an Batteriemodulen bei der Deutschen Accumotive. (Bild: Daimler)

Man werde die Bundesregierung bitten, noch in diesem Jahr ein Branchentreffen einzuberufen, sagte der Vorsitzende der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE), Henning Kagermann, am Donnerstag (17.3.) am Rande einer Veranstaltung des Autoverbands VDA in Ludwigsburg. Eine unternehmerische Entscheidung sei 2017 zu fällen, forderte Kagermann.

Damit scheint sich die Industrie nun für einen neuen Anlauf zu einer Zellproduktion in Deutschland zu entschließen, dann aber mit Batterien der dritten Generation, die ab 2020 marktreif sein sollen, wie das Manager Magazin berichtet.

Bislang zweifelt die Branche an der Wirtschaftlichkeit einer solchen Produktion. Die Zellen für Batterieantriebe von E-Autos kommen vor allem von asiatischen Herstellern wie Panasonic oder LG. Nur die Batterien selbst bauen die deutschen Autobauer zusammen.

"Im Prinzip ist eine wirtschaftliche Zellfertigung in Deutschland möglich", sagte Kagermann. 2021 sei der Bedarf so hoch, dass sich der Markteintritt lohne. Die nächste Generation von Lithium-Ionen-Akkus sei zudem dann verfügbar, so die Schätzung der NPE. Für den Aufbau seien Investitionen von etwa 1,3 Milliarden Euro notwendig.

Das Produktionsvolumen könnte bis 2025 auf Batterien für 325.000 Elektroautos pro Jahr steigen. 2030 dürften sich die Kosten für den Aufbau amortisiert haben. In Produktion, Entwicklung und Vertrieb könnten 1050 bis 1300 Menschen Arbeit finden, im Umfeld könnten den Schätzungen zufolge zusätzlich 3100 Jobs entstehen.

Laut Manager Magazin wird das Vorhaben von der Arbeitnehmerseite der beteiligten Unternehmen unterstützt. In einer gemeinsamen Mitteilung appellieren demnach die Gesamtbetriebsratsvorsitzenden von Daimler, Volkswagen und BMW an die Politik, die von der NPE empfohlenen Maßnahmen zügig umzusetzen.

 

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