Faraday-Future_Fahrzeugproduktion_Werk

Statt am eigenen Werk in Nevada soll das Faraday Future-Logo auf an einer von Pirelli angemieteten Produktionsstätte in Kalifornien prangen. Gefertigt werden soll dort der FF91. (Bild: Faraday Future)

Noch im März hatte Faraday Future darauf beharrt, das im Jahr 2016 begonnene Werk in Nevada fertigstellen zu wollen. Damals hatten Politiker des Bundesstaats längst das Vertrauen in die hochfliegenden Pläne des Elektroauto-Start-ups und seines Großinvestors Jia Yueting verloren. Sie sollten Recht behalten.

Nachdem die Arbeiten in Nevada Mitte Juli endgültig gestoppt wurden, gab Faraday Future am Montag, 7. August, bekannt, wie es auf der Produktionsseite weiter geht: das Start-up mietet sich in einem zwischen Los Angeles und Silicon Valley gelegenen ehemaligen Reifenwerk von Pirelli ein. In einer medienwirksamen Aktion schleppten Faraday Future-Mitarbeiter Umzugskartons in die neue Bleibe in Hanford. Nun will man dort bereits im November einziehen und bereits Anfang 2018 mit der Produktion des 160.000 US-Dollar teuren FF91 beginnen. Faraday Future hat den 1050-PS-starken Elektro-Supersportler Anfang des Jahres bei der CES vorgestellt.

In dem Werk sollen 1.300 Arbeitsplätze entstehen, die Produktionskapazität liegt bei etwa 10.000 Einheiten pro Jahr. Zur Erinnerung: in Nevada hatte man ursprünglich mit 13.000 Beschäftigten geplant, die jährlich 130.000 Fahrzeuge fertigen sollten.

Dag Reckhorn, Produktionschef von Faraday Future, wird in einer Mitteilung mit dem Satz zitiert, dass die jetzt gefundene Produktionslösung das Ziel unterstreiche, den FF91 bis Ende 2018 auf die Straße zu bringen.

Faraday-Produktionschef: bringen FF91 Ende 2018 auf die Strasse

Die Miet-Lösung dürfte Faraday Future, das durch wirtschaftliche Probleme seines Großinvestors in die Bredouille geraten war, tatsächlich deutlich günstiger fahren als mit dem überdimensioniert geplanten Werk in Nevada, sind sich Experten und Analysten einig. Einig sind sie sich aber auch, dass das junge Unternehmen damit noch nicht über dem Berg ist. Um den FF91 zu realisieren versucht Faraday Future-Finanzchef Stefan Krause derzeit eine Milliarde US-Dollar von neuen Investoren aufzutreiben. Gegenüber CNET.com zeigte sich der Ex-BMW-Manager zuversichtlich, dass dies auch gelingen werde und sprach von großem Interesse auf Investorenseite. Diese Zuversicht teilen andere Marktexperten nicht und verweisen auf die viel zu kleine Käufergruppe, die das Unternehmen mit dem FF91 anspricht.

Offen lässt Faraday Future wie es mit der Bauruine in Nevada weiter geht. Dazu heißt es nur, dass das Gelände dem Unternehmen weiter gehöre und das Areal möglicherweise weiter entwickeln werde.     

Faraday Future FF91: Elektroträumereien

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