FCA_Sergio-Marchionne_Management

Wer wird Nachfolger von Sergio Marchionne, wenn dieser in zwei Jahren als FCA-Boss aufhört? Die Suche gilt als extrem schwierig. (Bild: FCA)

Zwei Jahre vor dem Ausscheiden Sergio Marchionnes, der  morgen (Samstag, 17. Juni) 65 wird, hat man im Führungszirkel des Fiat-Chrysler Konzerns offenbar die Suche nach einem Nachfolger  intensiviert und auf weitere Kandidaten ausgeweitet, berichtet Detroit News unter Berufung auf engste FCA-Kreise. Dabei sei lediglich eines sicher: der neue Boss wird aus den eigenen Reihen kommen. Beste Aussichten haben demnach Europachef Alfredo Altavilla und  Finanzchef Richard Palmer, die als engste Vertraute Marchionnes gelten. Auf der Liste für das Chef-Casting tauchen jetzt aber auch die Namen von zwei deutsche FCA-Managern auf : CTO Harald Wester und Südamerika-Chef Stefan Ketter. Dazu gesellen sich Jeep-Vorstand Mike Manly und  Reid Bigland (Vertriebsboss  Nordamerika Alfa Romeo und Maserati).

Die Suche nach einem Nachfolger  gilt auch intern bei FCA als extrem anspruchsvoll. Marchionne gilt als Mann mit einer selbst für einen Konzernchef ungewöhnlich großen Machtfülle. Alle zentralen Entscheidungen laufen bei dem 65-Jährigen zusammen. Seit er 2004 an die Spitze des Autobauers rückte, wurden alle zentralen Entscheidungen von ihm gefällt und umgesetzt. Er hat FCA geformt.

Nachfolger mit weniger Machtfülle?

 

Wichtigste Marksteine: die Fusion von Fiat und Chrysler, die Neufirmierung der Gruppe mit neuem Hauptsitz in London, die Herauslösung von Ferrari sowie der Nutzfahrzeug- und Landmaschinensparte aus der Gruppe und die Transformation von FCA zum globalen Hersteller.  Aktuell auf der Arbeitsliste: der Verkauf von Zulieferer Magneti Marelli. Nicht in allem war dem umtriebigen Manager Erfolg beschieden. So hinkt der Konzern ganz erheblich hinter dem Ziel zurück, Alfa Romeo zur globalen Premiummarke zu machen.  Und mit seinen öffentlichen wie penetranten Avancen für ein Zusammengehen mit GM hat sich der Mann, der stets mit Pulli auftritt, nahezu lächerlich gemacht.    

Angesichts der Machtfülle des jetzigen Chefs halten es Branchenkenner nicht für unwahrscheinlich, dass die Aufgaben künftig auf mehrere Schultern verteilt werden. Marchionne hat sein Ausscheiden für April 2019 angekündigt.

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