Erst hatte Great Wall gegenüber Medien sein Interesse an einer Übernahme des FCA-Konzerns selbst bestätigt und dabei das Interesse an der Marke Jeep unterstrichen, nun hauen die Chinesen den Rückwärtsgang rein.
In einer Mitteilung an die Börse Shanghai, ist nun die Rede von „großer Unsicherheit“, ob man sich weiter mit FCA und einer möglichen Übernahme befasse. Auch heißt es da, dass man mit den bisherigen Bemühungen keinen Fortschritt erzielt habe und es keine Kontakte in der Sache zum FCA-Vorstand gäbe. Zuvor hatte es geheißen, man stünde bereits in Verhandlungen mit FCA.
Kauf der Marken Fiat und Chrysler wäre Desaster
Noch am Montag (21. August) war von einem konkreten Interesse an der Marke Jeep die Rede. Inzwischen heißt es, man verfolge eine solche Übernahme nicht. Der Kauf der Marke Jeep wäre nach Einschätzung von IHS Markit ein strategisch hervorragender Zug von Great Wall, dafür allerdings noch Chrysler und Fiat übernehmen zu müssen „ein Desaster“. Angesichts der großen Bedeutung der Geländewagenmarke für die Wachstumspläne von FCA insgesamt, gilt es ohnehin als fraglich, ob Konzernboss Marchionne einen Verkauf erwägt und wenn, gäbe es sicherlich noch mehr Interessenten als Great Wall.
Am gestrigen Dienstag waren die Aktien von Great Wall an den Börsen Hong Kong und Shanghai zur Klärung entsprechender Presseberichte ausgesetzt. In Asien wird zudem darüber gerätselt, ob das plötzlich abgekühlte Interesse auch in Zusammenhang mit wirtschaftspolitischen Dimensionen steht. So will die chinesische Regierung Auslandsinvestitionen heimischer Unternehmen deutlich eindämmen.