Ein Autohof hinter einer Wirtschaftsgrafik.

Die Corona-Pandemie hat dem Automarkt in den letzten Jahren schwer zugesetzt. 2023 sind jedoch Zeichen der Erholung erkennbar.

Die zehn größten Autohersteller nach Absatz:

  1. Toyota Motor Corporation (11,3 Millionen Einheiten)
  2. Volkswagen AG (9,2 Millionen Einheiten)
  3. Hyundai Motor Group (7,4 Millionen Einheiten)
  4. Renault-Nissan-Mitsubishi (6,7 Millionen Einheiten)
  5. Stellantis (6,4 Millionen Einheiten)
  6. General Motors (4,9 Millionen Einheiten)
  7. Ford Motor Company (4,2 Millionen Einheiten)
  8. Honda Motor Company (4,1 Millionen Einheiten)
  9. Suzuki Motor Corporation (3,2 Millionen Einheiten)
  10. BYD (3,0 Millionen Einheiten)

Die ersten drei Jahre der neuen Dekade waren geprägt von extremen Einflüssen. Allen voran die Pandemie sorgte in den Jahren 2020 und 2021 für starke Schwankungen bei den Absätzen der einzelnen Autobauer. Noch extremer wirkten sich für viele OEMs die Folgen des Ukraine-Kriegs aus. Zwar dauert dieser noch immer an, doch für das abgelaufene Jahr waren die Auswirkungen auf die Autobranche weniger deutlich. Viele Hersteller verzeichneten wieder deutliche Zunahmen bei ihren weltweiten Verkäufen. Zwar ist das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht – der Trend ist aber positiv.

An der Spitze im Ranking der größten Autobauer hat sich nur wenig verändert: Toyota ist nach wie der größte Autobauer der Welt. Die Japaner konnten ihren Vorsprung auf den Volkswagen-Konzern halten. Die größten Sprünge machten vor allem die Spezialisten für E-Autos. So legte Tesla erneut kräftig zu und steigerte seinen Absatz im Vergleich zum Vorjahr um fast 40 Prozent. Da kann nur BYD mehr bieten: Die Chinesen übersprangen die zweite Millionen und steigerten ihre Verkaufszahlen von 1,87 auf runde drei Millionen Autos – ein Plus von 62 Prozent.

Die meistverkauften Autos der Welt

Toyota trotzt allen Krisen

Die Toyota Motor Corporation führt das Ranking der absatzstärksten Autohersteller seit Jahren an. Während viele andere OEMs noch dem Niveau der 10er Jahre nachtrauern, produzierten die Japaner 2023 so viele Autos wie noch nie. Mehr als 11,5 Millionen Autos wurden gebaut, 11,3 Millionen Einheiten verkauft. Davon entfallen 9,6 Millionen auf die Marke Toyota und 860.000 auf Lexus. Daihatsu steuert 790.000 Modelle bei. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das für die Gruppe ein Plus von fast sieben Prozent.

Volkswagen meldet sich mit zweistelligem Plus zurück

Noch stärker fiel der Zuwachs beim zweitgrößten Autobauer der Welt aus. Der Volkswagen-Konzern verkaufte 2023 markenübergreifend 9,24 Millionen Autos – 11,9 Prozent mehr als 2022. Die Marke VW verbesserte ihre Zahlen um 6,8 Prozent auf 4,87 Millionen verkaufte Autos. Das dickste Plus steuert Cupra bei. Schon 2022 wuchs der die Marke stark, doch die mehr als 50-prozentige Steigerung, die die Spanier dieses Jahr erzielen konnte, stellt alle anderen Marken in den Schatten – 230.700 lautet die Stückzahl. Damit geht die Aufholjagd auf die große Schwester Seat ununterbrochen weiter. Zwar steigerte auch Seat seine Zahlen nach Jahren der Flaute mal wieder um fast 24 Prozent. Doch beträgt die Differenz zwischen den beiden Marken mittlerweile nur noch rund 58.000 Fahrzeuge. Zur Einordnung: 2021 waren es noch mehr als 300.000 Einheiten.

Im ersten Halbjahr 2024 konnte Volkswagen etwa das Niveau des Vorjahreshalbjahrs halten: Rund 4,35 Millionen Auslieferungen entsprechen hier einem Minus von etwa einem Prozent. Ähnlich verhält es sich beim Absatz von Elektrofahrzeugen, der auf 317.000 Einheiten (minus ein Prozent) zurückging. Ein Plus legte der Konzern vor allem in Nord- (plus 8 Prozent) und Südamerika (plus 15 Prozent) vor, ein Minus schlug hingegen in China (minus 7 Prozent) und der restlichen Region Asien-Pazifik (minus 15 Prozent) zu Buche.

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Audis Absatz steigt deutlich zweistellig

Auch Audi legt ein sattes Plus hin. Die Ingolstädter verzeichnen einen Anstieg von 18 Prozent und verkauften insgesamt 1,9 Millionen Autos. Ein Jahr zuvor musste der Premium-OEM noch einen Rückgang von rund vier Prozent hinnehmen. Neben Audis wuchs auch der Absatz von Lamborghini. Die Italiener lieferten 10.112 Sportwagen aus. Ziemlich genau das, was Lamborghini prozentual dazugewann, verlor Bentley dagegen. Die Engländer meldeten einen Rückgang auf 13.560 Modelle.

Skoda ist zurück in der Spur

Back on track – so könnte das Fazit des tschechischen OEMs lauten. Im vergangenen Jahr litten Skodas Zahlen stark und man musste ein Minus von 16,7 Prozent einstecken. Nun die Wende: Im Vergleich zu 2022 sorgten Octavia, Kodiaq und Co für einen Zuwachs von 18,5 Prozent. In Zahlen bedeutet das 866.800 Autos.

Das K in Kia steht für Konstanz

Fast 20-prozentige Schwankungen? Davon scheinen die Südkoreaner von Kia nicht viel zu halten. Anders als bei vielen Konkurrenten lesen sich die Zahlen seit Jahren recht konstant. 2023 überschritt der OEM die Drei-Millionen-Marke und setze 3.087.384 Autos ab – ein Plus von rund 6,5 Prozent. Ebenso konstant sieht auch das Bild der Absatzregionen aus: Seit Jahren stellen die USA, Korea und Europa die wichtigsten Märkte dar.

Hyundai ist die drittbeliebteste Marke der Welt

Ähnlich sieht es auch beim Schwesterunternehmen Hyundai aus. Weltweit verzeichnete die Hyundai Motor Company im vergangenen Jahr einen Gesamtabsatz von 4,22 Mio. Fahrzeugen, was einem Plus von sieben Prozent gegenüber dem Ergebnis des Vorjahres entspricht. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie des anhaltenden Anstiegs der Zinssätze und der weltweiten Inflation erzielte das Unternehmen insbesondere in Südkorea, Nordamerika und Indien Steigerungen. Für 2024 strebt Hyundai einen weltweiten Absatz von 4,24 Millionen Fahrzeugen an.

Nissan wächst stark in Nordamerika

Die USA sind der größte Absatzmarkt für den japanischen Automobilhersteller. 2023 verkaufte Nissan dort 898.795 seiner weltweit 3,37 Millionen abgesetzten Autos. Im Vergleich zum Vorjahr steigerte der OEM seine Gesamtzahlen um 4,6 Prozent. Neben den USA steigerte Nissan seinen Absatz auch in Europa und Asien um rund 20 Prozent. Den größten prozentualen Zuwachs erzielte man in Mexiko – plus 42,6 Prozent.

Renault und Dacia wachsen, Mitsubishi nicht

Von 1,7 auf 2,3 Millionen wuchs der Absatz der Renault Group an. Während Renault 2022 Einbußen hinnehmen musste, marschierte Dacia auch damals schon weiter. Nun bewegen sich die beiden Marken wieder im Gleichschritt voran und wachsen jeweils um rund neun Prozent. Die Franzosen setzen 2023 rund 1,5 Millionen ab, die Rumänen melden 626.430 verkaufte Autos. Neben Renault und Nissan gehört noch Mitsubishi zur Alliance. Laut S&P mussten die Japaner 2023 federn lassen und setzen rund 890.000 Autos ab.

Stellantis wächst um sieben Prozent

Der Multi-Marken Konzern hat 2023 die Kurve bekommen – Fiat, Jeep, Chrysler und Co sorgten dafür, dass Stellantis insgesamt 6,4 Millionen Autos absetzte. Eine detaillierte Auflistung für jede Marke liegt zwar nicht vor, dennoch dürfte Fiat laut S&P Global Mobility innerhalb des Konzerns weiter führend sein mit knapp 1,5 Millionen Autos. Es folgen Jeep (1,1 Millionen) und Citroen (740.000).  Unter anderem Opel und Alfa Romeo veröffentlichten ihre Zahlen für 2023. So steigerte Opel seinen weltweiten Absatz um 15 Prozent, Alfa Romeo verdoppelt diese Wachstumsrate – 30 Prozent ging es für die Italiener bergauf. Weltweit konnten die Verkäufe bei Opel auf rund 670.000 Fahrzeuge gesteigert werden. Damit erreichte der deutsche Hersteller die höchsten Zulassungszahlen seit vier Jahren und belegt Stellantis-intern Rang vier. In Europa legte Alfa Romeo im zurückliegenden Jahr um 46 Prozent im Vergleich mit 2022 zu. In Deutschland betrug der sogar Anstieg 70 Prozent. Die Experten von S&P schätzen den Absatz der Italiener auf 81.000 Modelle.

General Motors verkauft deutlich weniger Autos

Laut den Zahlen von S&P setze die Gruppe 2023 4,9 Millionen Autos ab. Ein Jahr zuvor waren es noch rund eine Millionen mehr. Chevrolet führt auch 2023 mit rund 3,1 Millionen Fahrzeugen. Im Marken-Ranking ist das Platz neun. Für GM reicht es trotz Verlusten noch für Platz sechs in der Rangliste der Konzerne. Buick folgt in der internen Platzierung auf dem Silberrang mit rund 780.00 Einheiten, GMC ist Dritter – 690.000 Autos. Die Premium-Marke Cadillac verkaufte 2023 rund 360.000 Autos.

Ford verkauft etwas mehr Autos

Der amerikanische Automobilhersteller setzte 2023 rund 4,2 Millionen Fahrzeuge ab – das sind rund 180.000 Mehr als im Vorjahr. Der OEM unterteilt seine Verkäufe in die Sparten Ford Blue, zu dem vor allem die klassischen Verbrennerfahrzeuge gehören, Ford Model e, zu dem die BEVs zählen und Ford Pro. Besonders letztere Sparte, die für Nutzfahrzeuge zuständig ist, nimmt mit 1,38 Millionen Einheiten eine tragende Rolle ein. Die Blue-Sparte verkaufte 2,92 Millionen Modelle und die Elektroeinheit steuerte 116.000 Autos bei. Lincoln setzte laut Schätzungen 2023 rund 180.000 Modelle ab.

BYD lebt seinen Traum

Von 600.000 auf drei Millionen innerhalb von zwei Jahren? BYD steht für Build Your Dreams - ein Slogan, der nicht besser auf die erdrutschartigen Absatzsteigerungen der Chinesen passen könnte. 3.024.417 Autos wurden 2023 in Kundenhand übergeben, ein Jahr zuvor waren es noch 1,87 Millionen. Zwar fehlen aktuell noch einige Jahresbilanzen der Konkurrenz, doch die Chancen stehen gut, dass BYD damit einen Platz in den Top 10 der größten Autobauer erobert.

Geely nähert sich allmählich der Drei-Millionen-Marke

Die Automarken der Zhejiang Geely Holding Group konnten im Jahr 2023 auf 2,79 Millionen verkaufte Fahrzeuge zurückblicken - ein Plus von fast zwanzig Prozent. Zu den Verkäufen trägt die Kernmarke Geely rund 1,69 Millionen Fahrzeuge bei. Stolz ist man beim chinesischen Hersteller vor allem auf den hohen Absatz von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb, der im Jahresvergleich um 51 Prozent auf etwas über 980.000 Einheiten angewachsen ist und somit für ein Drittel der Verkäufe steht.

Lynk & Co steigerte sich um 22 Prozent auf rund 220.000 verkaufte Einheiten. Mit 119.000 verkauften Autos realisierte die Elektromarke Zeekr einen Zuwachs von rund 65 Prozent. Das vor allem in Malaysia aktive Joint Venture Proton Cars setzte rund 155.000 Fahrzeuge ab. Der Großteil des restlichen Konzernabsatzes kommt dem schwedischen Autohersteller Volvo sowie dessen Joint Venture Polestar zu. Marken wie Lotus verkommen hingegen zur Nebensache.

Volvos Wachstumsraten holen Polestar wieder ein.

Im Jahr 2023 lieferte Volvo Cars 709.000 Fahrzeuge aus, das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Während die Elektroautos von Polestar 2022 51.000 Mal ausgeliefert wurden, waren es letztes Jahr 54.600. Das rasante Wachstum hat damit ein Ende.

BMW baut Vorsprung auf Mercedes aus

Nicht selten kommt es in der Endabrechnung auf die Betrachtungsweise an. Beim Blick auf die Gesamtzahlen liegt die BMW Group 2023 erneut nur knapp vor der Mercedes-Benz Group. Doch natürlich denken die meisten Menschen zuallererst an die entsprechenden Marken. Und hier setzt sich die Marke BMW mit 2,25 Millionen Autos – plus 7,3 Prozent – weiter von der Marke Mercedes-Benz ab, die 2023 2,04 Millionen Autos verkaufte – plus 1,5 Prozent.  Schließt man Mini und Rolls-Royce bei BMW ein, liegt die Gruppe bei 2.555.341 Autos. Dabei liegen die Wachstumsraten bei den beiden englischen OEMs unter einem Prozent. Mini setze 295.474, Rolls-Royce 6.032 Modelle ab. Die Mercedes-Benz Group verkaufte 2023 fast 2,5 Millionen Autos, wovon 447.800 Vans waren.

Im ersten Halbjahr 2024 kommt die BMW Group auf insgesamt 1.21 Millionen weltweit ausgelieferte Fahrzeuge und hält somit das Niveau des Vorjahres. Ein Plus legt der Autobauer hingegen bei den Elektrofahrzeugen hin: Mit 179.557 ausgelieferten vollelektrischen Fahrzeugen gelang der Marke BMW im ersten Halbjahr 2024 eine BEV-Absatzsteigerung um rund 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Den Absatz halten kann Konkurrent Mercedes-Benz derweil nicht. Im Vergleich zur ersten Hälfte des Vorjahres ging dieser bei der Mercedes-Benz Group um sechs Prozent auf rund 1,17 Millionen Fahrzeuge zurück. Bei batterieelektrischen Fahrzeugen beträgt das Minus sogar 16 Prozent (101.600 Fahrzeuge). Die stärksten regionalen Einbrüche musste Mercedes in Deutschland mit einem Minus von 16 Prozent (99.700 Einheiten) und in Asien mit einem Minus von zehn Prozent (436.400 Einheiten) hinnehmen.

Tesla baut das beliebteste Auto der Welt

2021 wurde von Tesla als „Jahr des Durchbruchs“ bezeichnet: Ein Jahr später hat sich der Autobauer auf dem Markt etabliert und seine Rekorde übertroffen. Über 1,31 Millionen Fahrzeuge konnte das US-Unternehmen 2022 ausliefern. Wiederum ein Jahr später waren es noch mal 500.000 Autos mehr, was einem Wachstum von 37,4 Prozent entspricht. Den Löwenanteil nahm das Model Y ein, was mit 1,23 Millionen Einheiten im Jahr 2023 das meistverkaufte Auto der Welt war. Künftig dürfte das US-Unternehmen aber geringere Wachstumsraten erzielen, so zumindest die Prognose für 2024. Blickt man jedoch nur auf die Statistiken für Elektroautos, ist Tesla die Nummer eins der Welt.

Tata Motors wächst

Die indische Tata Motors Group produzierte 2023 rund 1,2 Millionen Pkw. Die gleichnamige Marke machte weit über die Hälfte der Stückzahlen aus (765.000).

JLR wächst wieder stark

Die Tata-Tochter Jaguar Land Rover lieferte 2023 rund 420.000 Fahrzeuge und damit gut 27 Prozent mehr als im Vorjahr aus. Die Produktionszahlen von Jaguar betrugen rund 70.000, Land Rover baute 368.000 Modelle.

China bleibt für Mazda Krisenregion

Der japanische Autobauer verkaufte in China erstmals seit Jahren weniger als 100.000 Modelle. Zuwachs gab es dagegen in Europa, den USA, Japan selbst und den restlichen Regionen der Welt. Insgesamt lieferte der Autobauer rund 1,24 Millionen Fahrzeuge aus, was einem Plus von gut elf Prozent entspricht.

Honda fällt unter die Vier-Millionen-Marke

Honda lieferte im Kalenderjahr 2023 zusammengerechnet über 3,68 Millionen Autos aus und verfehlte damit das Vorjahresergebnis um fast zehn Prozent.

Suzuki legt bei Exporten zu

Insgesamt produzierte der japanische Autobauer knapp 3,25 Millionen Fahrzeuge.

Subaru wächst wieder

Die Talfahrt von Subaru ist gestoppt. Von den einstigen Top-Werten über einer Million sind die Japaner aber noch deutlich entfernt. Demnach wurden im Jahr 2023 rund 852.000 Autos abgesetzt. Dies entspricht einem Plus von rund 16 Prozent im Vorjahresvergleich.

Ferrari steigert sich weiter

Bei Ferrari läuft es weiter gut. Der Hersteller lieferte 13.663 Sportwagen aus. Wie stark das Wachstum ist, wird deutlich, wenn man etwas weiter zurückblickt und sich die Zahlen von vor zehn Jahren ansieht. Damals waren es noch 7.000 Stück.

Zur Methodik:

Das Logo von S&P Global Mobility (ehemals IHS Markit).

Die Absatzahlen basieren auf den Angaben des jeweiligen Autoherstellers und unterliegen demnach gewissen Unterschieden bei der Zählweise. Fehlende Zahlen sowie genauere Aufschlüsselungen wurden in freundlicher Mitwirkung von den Marktanalysten S&P Global Mobility (ehemals IHS Markit) begeisteuert.

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