In Kooperation mit den eigenen Händlerbetrieben hat General Motors Pläne angekündigt, in den USA rund 40.000 Ladepunkte für Elektroautos aufzubauen. Die Initiative ist Teil der von GM angekündigten Strategie, rund 750 Millionen US-Dollar in das Ultium Charge 360-Ökosystem zu investierten und soll 2022 beginnen.
Durch das Dealer Community Charging Program möchte der Autohersteller mit Händlerbetrieben zusammenarbeiten, um gemeinsam in deren Einzugsgebieten Ladestationen aufzubauen, die auch Kunden anderer OEMs offenstehen sollen. Unter anderem sollen Charger an Arbeitsplätzen, Wohnkomplexen, Universitäten oder Sportstätten errichtet werden.
General Motors stattet jeden Händlerbetrieb mit bis zu zehn Ladestationen aus, um diese im eigenen Umfeld auszurollen. Mit der Maßnahme könnte eine Vielzahl der US-Bürger erreicht werden, die derzeit keinen Zugang zur Ladeinfrastruktur haben – vor allem in ländlichen Gebieten. Laut GM leben fast 90 Prozent der Bevölkerung in einem Radius von zehn Meilen um die eigenen Händlerbetriebe.
Hoher Nachholbedarf beim Infrastrukturausbau
Der Plan von GM, die Ladeinfrastruktur in den USA und Kanada auszubauen, ist eine dringend benötigte Maßnahme für die flächenmäßig zweit- und drittgrößten Nationen der Welt. Laut einer Roland Berger-Analyse aus dem Dezember 2020 kommen auf 100 Kilometer Straßennetz in den USA nur 0,5 Ladepunkte, in Kanada sind es lediglich 0,6 Charger.
Im internationalen Vergleich liegen die beiden Nationen damit deutlich hinter Ländern wie Frankreich (1,5), Japan (1,8) oder Deutschland (2,2). Spitzenreiter beim Ausbau von Ladestationen entlang des eigenen Straßennetzes sind hingegen China mit einem Wert von 6,1 Chargern pro 100 Kilometern, die Niederlande mit einem Wert von 10,6 sowie Südkorea, das auf stolze 15,2 Ladepunkte pro 100 Kilometer Wegstrecke kommt.