Der Volkswagen-Konzern und die Freie und Hansestadt Hamburg verlängern am Donnerstag (21. November 2019) die Mobilitäts-Partnerschaft, die sie vor gut drei Jahren eingegangen sind. Verkehrssenator Michael Westhagemann (parteilos) und VW-Konzernstratege Jürgen Rittersberger ziehen gemeinsam mit weiteren Beteiligten eine Bilanz der Zusammenarbeit und geben einen Ausblick auf weitere künftige Aktivitäten. Der frühere Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und der damalige VW-Chef Matthias Müller hatten die erste Vereinbarung im August 2016 vorgestellt.
Das größte Projekt, das VW in der Hansestadt verwirklichte, dürfte der Sammeltaxi-Dienst Moia sein. Die Investitionen, die VW nicht offiziell bestätigt, sollen bei mehr als 300 Mio Euro liegen. Rund 200 der goldfarbenen Elektro-Busse mit sechs Sitzen sind mittlerweile in der Hansestadt unterwegs; im nächsten Jahr sollen es 500 werden. Über die Profitabilität des Moia-Dienstes und eines ähnlichen Projektes in Hannover ist nichts bekannt. VW will zunächst in erster Linie Erfahrungen sammeln.
Ein zweites Großprojekt ist das autonome Fahren unter Realbedingungen in einer Großstadt, das VW auf einer Hamburger Teststrecke erprobt. Fünf Test-Golf sind in der Hansestadt unterwegs, vollgepackt mit Laserscannern, Sensoren, Radar und Kameras und einem Kofferraum voller Rechentechnik. In einem kleineren Test hat der Konzern zudem am Flughafen das autonome Einparken von Autos in Parkhäusern getestet. Auch die Konzerntochter MAN war mit Lkw und Bussen an Testprogrammen in Hamburg beteiligt.
Als neues Projekt könnten Hamburg und VW die Einführung des Car-Sharing-Dienstes 'We Share' verkünden, der bereits in Berlin mit 1.500 E-Golfs am Start ist. In Hamburg sind allerdings bereits Daimler und BMW in diesem Bereich seit Jahren stark vertreten, die gerade ihre Car-Sharing-Dienste unter dem Marke ‚Share Now’ zusammenlegen. Der neue, aus ‚Car2Go’ und ‚Drive Now’ fusionierte Dienst wird in 26 Städten in 14 Ländern angeboten.