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Nicht mehr in der Lage, seine Zulieferer in China zu bezahlen: der südkoreanische Autohersteller Hyundai. (Bild: Hyundai)

Hyundai erklärte am Mittwoch, das China-Joint-Venture Beijing Hyundai Motor Co. habe die Fertigung in der vergangenen Woche aussetzen müssen, weil man nicht in der Lage gewesen sei, den Zulieferer von wichtigen Teilen für den Fahrzeugtank zu bezahlen. Daraufhin habe dieser seine Lieferung gestoppt. Nach Gesprächen mit dem Zulieferer wurde die Produktion am Mittwoch wieder aufgenommen.

Politische Spannungen 

Der Produktionsausfall ist der Höhepunkt in einem ohnehin katastrophalen Jahr für den Autohersteller. Die politischen Spannungen zwischen China und Südkorea hatten sich verschärft, nachdem Seoul im Februar angesichts der Drohungen aus Nordkorea auf den Raketenschutzschild der USA zurückgegriffen hatte. In Peking wurde dies als Angriff auf nationale Sicherheit Chinas gewertet. Die KP startete daraufhin eine inoffizielle Boykottkampagne gegen südkoreanische Waren.

Hyundais China-Absatz fiel von März bis Juli um 55 Prozent, der der Autotochter Kia gar um 63 Prozent. Kia hat daraufhin die Produktion in drei chinesischen Werken gekürzt. Betroffen davon sind auch Mitarbeiter. Um Entlassungen zu vermeiden, sinken ihre Beschäftigungszeiten und damit auch ihr Verdienst.

Hyundai wollte eigentlich in diesem Monat sein fünftes chinesisches Werk eröffnen. Doch der China-Absatz, der im vergangenen Jahr rund ein Viertel des Konzernabsatzes ausmachte, ist drastisch gefallen. Laut Geschäftsplan sollte er 2017 eigentlich um 9,5 Prozent steigen.

"Der Abschwung hat die finanzielle Situation in China verschärft, deshalb waren sie nicht in der Lage, ihren Zulieferer zu bezahlen", sagte ein Hyundai-Sprecher.

Die Notierung der Autoaktie fiel nach Bekanntwerden der Produktionsunterbrechung anfangs um 4 Prozent. Seit Mai hat sie insgesamt 16 Prozent an Wert verloren. Damals hatte Hyundai sein schlechtestetes Quartalsergebnis vorgelegt und mit der Schwäche im China-Geschäft erklärt.

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