Vor dem Autogipfel hat die IG Metall mehr Flankenschutz vor allem für angeschlagene Autozulieferer gefordert. Ein Sprecher der Gewerkschaft sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf das Spitzentreffen am Montagabend: "Aus Sicht der IG Metall ist es wichtig, dass der Transformationsprozess industrie- und arbeitsmarktpolitisch flankiert wird und dass sich die Teilnehmer auf Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung und zum Erhalt von Wertschöpfungsketten einigen."
Dazu gehöre, dass künftig Kurzarbeit zur Qualifizierung an neuen Produkten genutzt werden könne. "Damit wird es zu einer Beschäftigungsbrücke in einem strukturellen Anpassungsprozess, die hilft, Entlassungen zu vermeiden." Weiter sagte der Sprecher: "Kleine und mittlere Unternehmen, die vom Umstieg auf die Elektromobilität besonders betroffen sind und denen Banken kein Geld mehr zur Verfügung stellen, müssen über Fonds Zugang zu Kapital bekommen." Außerdem müssten mit regionaler Strukturpolitik Innovationen vorangebracht und industrielle Cluster gestärkt werden.
An dem Spitzentreffen am Montagabend im Kanzleramt nehmen neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mehrere Bundesminister, Ministerpräsidenten von ‚Autoländern’ sowie die Spitzen von Union und SPD teil - daneben die Chefs des Autoverbandes VDA, von Autoherstellern, Zulieferern und Gewerkschaften.
Die Autobranche befindet sich derzeit mitten in einem grundlegenden Wandel. Zum einen muss die Industrie Milliarden in neue Technologien wie die E-Mobilität investieren, auch um strengere EU-Vorgaben einhalten zu können. Zum anderen ist bei vielen Firmen die Ertragslage wegen des Abschwungs der weltweiten Automärkte schlechter geworden. Das hat bisher vor allem Zulieferer getroffen, es gibt Kurzarbeit und Ankündigungen von Jobabbau.