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Auch zwei US-Finanzinvestoren bieten mit: Bain Capital und Carlyle haben den Osram-Beschäftigten den Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen zugesagt. (Bild: Osram)

In der Bieterschlacht um Osram hat sich die IG Metall trotz eines verbesserten Angebots von AMS gegen eine Übernahme durch den österreichischen Halbleiterkonzern ausgesprochen. „Auf Basis der uns bis heute vorliegenden Fakten lehnt die IG Metall eine Übernahme von Osram durch AMS weiter klar ab“, erklärte eine Sprecherin der Gewerkschaft am Montag (19. August 2019).

Die IG Metall bezweifle, dass AMS ausreichend Erfahrung habe, um die Komplexität des angeschlagenen Münchner Leuchtenherstellers vollständig zu durchdringen. Zudem müsse sich der Wiener Sensorhersteller für die Übernahme hoch verschulden. Das sei riskant.

Ein weiterer Kritikpunkt: Wie die von AMS erwarteten Synergien einer Übernahme - 300 Mio Euro jährlich - entstehen sollen, sei der IG Metall nicht klar. Dazu habe man bisher nur „äußerst rudimentäre Informationen erhalten“. In dem Statement der Gewerkschaft heißt es: „Wir haben den Eindruck, dass hier leichtfertig mit der Zukunft beider Unternehmen gezockt wird.“

AMS will Osram für inzwischen 38,50 Euro je Aktie oder insgesamt 4,2 Mrd Euro komplett übernehmen und die beiden Unternehmen dann zusammenschließen. Auch zwei US-Finanzinvestoren bieten mit: Bain Capital und Carlyle wollen den Aktionären aber nur 35 Euro je Aktie zahlen - dafür haben sie den Osram-Beschäftigten aber den Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen zugesagt.

Osram-Vorstand und -Aufsichtsrat hatten über Wochen eine Übernahme durch die US-Amerikaner favorisiert. Seit dem verbesserten AMS-Angebot heißt es aus der Osram-Chefetage, man führe mit AMS „konstruktive Gespräche über eine Zusammenschlussvereinbarung“.

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dpa