
Johnson Controls zählt zu den größten Sitzherstellern in der Autoindustrie. (Bild: Johnson Controls)
Die Schließung soll bis voraussichtlich März 2019 abgeschlossen sein, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Die Begründung des Unternehmens: Die Produktion in Dautphetal sei nicht mehr rentabel. Das Werk habe in den vergangenen Jahren erhebliche Verluste gemacht. In Dautphetal fertigt Johnson Controls Metallteile für Autositze.
Autobauer würden Preise erwarten wie bei einer Fertigung in Osteuropa, hieß es weiter. Eine derartige Preisgestaltung sei in Dautphetal aber nicht möglich. Der Standort sei damit nicht zukunftsfähig. Die Produktion soll schrittweise an andere Standorte von Johnson Controls verlagert werden.
Die Geschäftsführung sieht die Schuld beim Betriebsrat. "Wir versuchen seit März 2014 eine zukunftsfähige Lösung zu finden", erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber der hessenschau.de. "Leider wurde kein Szenario vom Betriebsrat mitgetragen." Zwar wären auch alle diese Szenarien mit Stellenabbau verbunden gewesen. Eine Schließung des Dautphetaler Werks hätte aber so verhindert werden können, so Johnson Controls.
Der Konflikt zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat dauert schon eine ganze Weile. Die Fronten gelten als verhärtet. So ist der Betriebsrat schon vor das Arbeitsgericht gezogen, er sah sich in seiner Arbeit behindert. Lokale Medien berichteten zudem schon im Januar dieses Jahres von Androhung körperlicher Gewalt gegenüber dem Betriebsrat. Das Gießener Arbeitsgericht hat der Betriebsleitung von Johnson Controls mit auf den Weg gegeben: "Es kann nicht sein, dass ein Betriebsrat Angst haben muss, seine Arbeit zu tun."
Gleichwohl sollen nun laut Mitteilung des Unternehmens unverzüglich die Verhandlungen über Interessensausgleich und Sozialplan beginnen. Es sollen "faire Lösungen für alle Mitarbeiter des Standorts erarbeiten" werden.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

Bosch und Amazon präsentieren Logistik-Plattform
Ein Ökosystem von Bosch und Amazon Web Services soll die Effizienzen in der Transport- und Logistikbranche heben. Das Herz der Plattform bildet ein vom deutschen Zulieferer entwickelter Marktplatz.Weiterlesen...

"Wir sehen Potenzial für tausende autonome Mover pro Jahr"
Gemeinsam mit den Tech-Unternehmen Mobileye und Beep möchte Benteler ab 2024 autonome People Mover bauen. Im Interview spricht Marco Kollmeier, Managing Director Benteler EV Systems, über die Ziele des neuen Mobilitätsdienstes.Weiterlesen...

Audi Q4 E-Tron bekommt neue Funktionen
Besitzer eines Audi Q4 E-Tron dürfen sich in Folge eines Upgrades über neue Funktionen freuen. Unter anderem soll die Reichweite des Modells vergrößert und die Connectivity-Möglichkeiten ausgebaut werden.Weiterlesen...

Update bringt Skoda Enyaq iV mehr Reichweite
Mit Hilfe eines neuen Softwarepaketes möchte Skoda die Reichweiten der Modellfamilie Enyaq iV erhöhen. Zudem sollen die Bedienung verbessert und Ladezeiten verkürzt werden.Weiterlesen...

Bentley verdoppelt Kapazitäten für 3D-Druck
Für Bentley gehören gedruckte Komponenten zur Erfolgsstory des vergangenen Jahres. Die Volkswagen-Tochter investiert deshalb einen Millionenbetrag, um weitere Einsatzfelder der Technologie zu bedienen.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit