Das KBA hat mittlerweile fünf "unzulässige Abschaltfunktionen" bei Daimler-Modellen der neueren Diesel-Flotte (Euro 6) entdeckt.

Das KBA hat mittlerweile fünf "unzulässige Abschaltfunktionen" bei Daimler-Modellen der neueren Diesel-Flotte (Euro 6) entdeckt. (Bild: Daimler)

Die Behörde gehe dem Verdacht nach, dass diese Software-Funktionen in einem Großteil der neueren Diesel-Flotte (Euro 6) zum Einsatz kommt und fast eine Million Fahrzeuge betroffen sind.

Wie andere Hersteller nutzt Daimler eine Harnstofflösung um Abgase zu reinigen. Allerdings verschlechtert sich laut KBA der Wirkungsgrad ohne erklärbaren Grund, sobald der Motor nach dem Start 17,6 Gramm Stickoxide ausgestoßen hat. Bei einer anderen Softwarefunktion wechselt die Motorsteuerung nach 1200 Sekunden (bei neueren Modellen 2000 Sekunden) in den schmutzigen Abgas-Modus.

Ein Daimler-Sprecher wollte sich gegenüber der Zeitung nicht zu den beanstandeten Funktionen äußern, habe aber darauf hingewiesen, dass man einem amtlichen Rückruf von 6.300 Modellen des Transporters Vito widersprochen habe.

Das KBA gehe dem Verdacht nach, dass die Software-Funktionen in einem Großteil der neueren Diesel-Flotte (Euro 6) zum Einsatz kommt und fast eine Million Fahrzeuge betroffen seien.

Laut BamS veranlasste Daimler bereits kurz nach Bekanntwerden des VW-Diesel-Skandals im Herbst 2015 unter dem Decknamen "Project HL" geheime Abgastests. Dabei seien etliche Motoren-Varianten untersucht worden, die Ergebnisse teilweise "verheerend" gewesen. Gegenüber der Zeitung habe ein Sprecher die Tests bestätigt, wollte die Ergebnisse aber nicht kommentieren, da sie für den "internen Gebrauch" gedacht seien und nie mit einer Behörde geteilt wurden, so die Zeitung.

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