VDA, Bernd Gottschalk
Beurteilt exklusiv für AUTOMOBIL PRODUKTION die Lage führender Zulieferer: Professor Dr. Bernd Gottschalk, Geschäftsführer AutoValue und ehemals VDA-Präsident. (Bild: VDA)

Die Mutter Rheinmetall erhält nicht selten von Analysten den Rat, sich von Kolbenschmidt Pierburg zu trennen und auf das Defence-Geschäft zu fokussieren. In der vergangenen Krise wurde überdeutlich, wer der arme und wer der reiche Onkel in der Familie ist. Konzernchef Eberhard aber blieb standhaft. Inzwischen sprudelt der Reichtum wieder kräftig aus der Automotive-Quelle. Das ist Balsam für das Neckarsulmer Management um Gerd Kleinert. Die eigenen Zielmarken werden derzeit regelmäßig übertroffen. Dabei wird in Analysen zu selten herausgestellt, welche Perlen die seit 1998 verschmolzenen Firmen Kolbenschmidt und Pierburg mit ihren fein sortierten Produktprogrammen sind. Ohnehin hat Kolbenschmidt Pierburg – abgesehen von strukturellen Veränderungen des Downsizings bei Motorblöcken und Kolben – eine „innere Balance“, die in normalen konjunkturellen Phasen hohe Standfestigkeit gewährt: Pkw und Nfz, OEM-Geschäft und Aftermarket, Automotive sowie Non-automotive, organisches Wachstum und Akquisitionen, diversifizierter Umsatz nach Regionen und Produkten. Die Balance wird ergänzt durch "innere Ordnung". Fein säuberlich getrennte Bereiche garantieren die in diesem Geschäft und bei dieser Konkurrenz nötige operative Transparenz und Eigenständigkeit. Pierburgs Pumpen haben mit Kolbenschmidts "pistons" kaum etwas gemein. Zusammen aber können sie sich über eine "innere Qualität" besonders freuen, die in diesen volatilen Zeiten nur wenige Zulieferer auszeichnet: Die Verschuldung muss man mit der Lupe suchen! Welch ein Asset!

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