Land Rover Defender

Der Land Rover Defender ist schon heute eine echte Auto-Legende. (Bild: JLR)

Wie englische Lokalzeitungen berichten, wird der Autobauer im Rahmen einer kleinen Feier für die Werker, die zuletzt den Defender montierten, die Fertigung des legendären Geländewagens am 29. Januar auslaufen lassen. Nach dem Produktionsstart im Jahr 1948 fertigte der englische Hersteller den Wagen nun seit Jahrzehnten mit kaum veränderte Form und Technik. Erst im Sommer 2015 lief der zwei millionste “Landy” vom Band.

So schien es als könnten Windkanäle und moderner elektronischer Schnick-Schnack dem robusten Geländegänger nichts anhaben. Doch schließlich musste auch Land Rover einsehen, dass der Aufwand zu groß wurde, um den Defender fit zu machen für Crash- und Emissionsvorschriften. Somit muss die Tochter des indische Tata-Konzerns nun wohl oder übel das Kapitel Defender beenden. Infolgedessen stiegen die Preise für gebrauchte Modelle schon in teils groteske Sphären. Die Fan-Gemeinde des einzig waschechten Land Rovers ist eben groß und deren Liebe zum Offroad-Klassiker heiß und innig.

Umso bitterer ist es, dass die Marke bislang noch keinen adäquaten Thronerben für Großbritanniens Offroad-König präsentieren konnte. Bis auf die Konzeptstudie DC100 aus dem Jahr 2012, gibt es keine konkreten Hinweise, dass Land Rover einen Nachfolger in der Hinterhand hat.

Dabei sehen die Branchenkenner von IHS für einen Defender-Erben große Absatzchancen – vorausgesetzt Land Rover geht dieses Thema richtig an. Eine Möglichkeit wäre demnach, dass der Autobauer einen neuen Defender deutlich Lifestyle-orientierter auf dem Markt positioniert. Vorbild könnte hierfür die Strategie sein, die BMW für den MINI gewählt hat. Auch wenn bei diesem Gedanken manchem Hardcore-Defender-Fan die Tränen kommen; schlussendlich würde der englische Automobilhersteller sich eine deutlich größere Käuferschicht erschließen. In Anbetracht des weltweiten SUV-Booms sähe die Zukunft des Defender-Erben wohl rosig aus.

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Gabriel Pankow

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