Irgendwo steckt etwas von Loh – so könnte der Werbspruch der Firmengruppe lauten. Denn: Egal ob Schaltschranksysteme, komplette Rechenzentren oder Stahl- und Formblechteile – die Friedhelm Loh Gruppe ist mit ihren Produkten in der gesamten Prozesskette eines Autobauers vertreten. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz im hessischen Städtchen Haiger, ist seit Jahrzehnten für die Automobilindustrie tätig. Die Gruppe lässt sich in zwei Kategorien einteilen: Anlagentechnik und Werkstoffbearbeitung.
Größter Part im Firmenverbund ist das Unternehmen Rittal – weltweit führender Systemanbieter für Gehäuse- und Schaltschranktechnik, System-Klimatisierung und IT-Infrastrukturen. 1961 begann das Unternehmen mit der Serienfertigung von vier standardisierten Gehäusetypen. Heute ist die Firma hinter der Autoindustrie zweitgrößter Abnehmer und Verarbeiter von Stahlblech.
"Wir sind beispielsweise mit unseren Schaltschränken bei allen deutschen Autoherstellern seit vielen Jahren als Systemlieferant gelistet", erklärt Bernd Eckel, Geschäftsführer Vertrieb bei Rittal. Die Produkte reichen von Schaltschränken, Klein- und Kompaktgehäusen, Bediengehäusen über Stromverteilungssysteme bis zu komplexen Lösungen für die System-Klimatisierung. Zu industriellen Systemlösungen gehören auch ganze energieeffiziente Datacenter. Bei Volkswagen in Russland, Indien, USA und Brasilien beispielsweise sind ganze Rechenzentren von Rittal im Einsatz. In vielen Anwendungen ist die Technik des Herborner Unternehmens bei deutschen Autobauern als Standard vorgeschrieben.
Top-Thema: Energieeffizienz
Und immer stärker drängt auch der Automotivebereich auf Energieeffizienz – aber nicht nur beim Fahrzeug selbst: Die energieeffiziente Fabrik ist zunehmend eine zentrale Forderung für Planung und Betrieb bestehender und zukünftiger Autofabriken. Dazu zählt beispielsweise auch die effiziente Klimatisierung von Schaltschränken. Die Energieeffizienz seiner mit Nanolack beschichteten Kühlgeräte hat Rittal mit Langzeittests unter rauen Industriebedingungen bei zahlreichen Autobauern bereits unter Beweis gestellt. "Wegen der erwiesenen Einsparungen schreiben viele Fertigungsleiter der Automotivebranche heute eine wirkungsvolle Nanobeschichtung der Kühlgeräte vor", erläutert Eckel. Er sieht nicht nur deshalb optimistisch in die Automotive-Zukunft: "Nach schweren Einbrüchen im Jahr der Wirtschaftskrise gewinnt die Automobilbranche wieder an Fahrt. Für die Zukunft sehen wir viele positive Ansätze." Investitionen im großen Stil seien aber in Europa derzeit nicht zu erwarten, so Eckel.
In diesen Märkten seien eine Vielzahl großvolumiger Investitionen in neue Produktionsstätten geplant, sowohl von deutschen als auch von internationalen Automobilherstellern. Eine gute Ausgangsbasis also: "Rittal wird hier mit seiner System-Plattform in der Schaltschranktechnik und -klimatisierung sowie weltweitem Service ganz vorne mit dabei sein", fasst Eckel seine Perspektiven zusammen.
Serienlieferant für New Small Family
Auch die andern zum Firmenverbund gehörenden Technologieunternehmen sind im Automotivebereich aktiv: So sind beispielsweise die Engineering-Werkzeuge der Rittal-Tocher Eplan bei fast allen Automobilherstellern im Einsatz – und vielfach als Standard definiert. Die Engineering-Kompetenz wird ergänzt durch das junge Schwesterunternehmen Mind8: Spezialist für baukastenbasierte Engineeringprozesse. Fertigungskompetenz in Sachen Stahl und Kunststoff bieten die Unternehmen Stahlo, LKH und Neef.
Von seinem Hauptkunden VW wurde Neef für das Projekt NSF "New Small Family" als Serienlieferant nominiert. Der Kunststoffverarbeiter LKH liefert zum Beispiel Fahrwerkskomponenten wie Kunststoffhülsen, Abrollkolben und Deckel für Luftfedern, Einhausungen für Türschlösser, Spulen für Hupenimpulsgeber, Seilführungsgehäuse für Fensterheber und Komponenten für Dieselvorwärmer.